EZB gibt China künftig mehr Gewicht

Anteil des Renminbi im Euro-Währungskorb steigt

EZB gibt China künftig mehr Gewicht

sts Frankfurt – Der Renminbi baut seine Führungsposition im handelsgewichteten Währungskorb der Europäischen Zentralbank (EZB) aus. In dem Korb, in dem die Währungen der 38 wichtigsten Handelspartner der Eurozone vertreten sind, hat die chinesische Währung künftig ein Gewicht von 17,7 % nach bislang 14,8 %. Die Berechnungen basieren auf dem Zeitraum 2010 bis 2012.Der Renminbi stärkt damit seine Bedeutung in dem Währungskorb gegenüber dem Dollar. Dessen Anteil fiel gleichzeitig auf 12,7 % von 13,5 %, wie die EZB mitteilte. “Durch den Fokus auf den Güterhandel unterscheidet sich der Index von solchen mit stärkerem Finanzmarktbezug, was den überraschend geringen Dollar-Anteil erklärt, der aus Marktsicht noch immer die wichtigste Währung ist”, erläutert Devisenanalystin Dorothea Huttanus von der DZ Bank. Der Währungskorb spiegelt die Veränderungen im Welthandel in den vergangenen zwei Jahrzehnten wider. Als er Mitte der neunziger Jahre erstmals berechnet wurde, betrug der chinesische Anteil nur 4 %. Auch andere Schwellenländer wie Russland und die Türkei haben für die Währungsunion als Handelspartner an Bedeutung gewonnen. Gleiches gilt für die EU-Mitglieder wie Polen und Tschechien.Die Neuberechnung des Währungskorbes hat einen Nebeneffekt auf die Bewertung des Euro. Nach der alten Zusammensetzung wies der Korb eine Euro-Abwertung von 11,6 % für den Zeitraum von Anfang 2010 bis Juli dieses Jahres aus. Nach der neuen Methode beträgt das Minus 12 %. “Auch wenn es nur 0,4 Prozentpunkte sind, dürfte dies der EZB im Kampf gegen importierte Deflationsrisiken nur gelegen kommen”, urteilt Huttanus.