EZB sorgt für Kursschub an den Aktienmärkten
ck Frankfurt – Die von der Europäischen Zentralbank angekündigte Ausweitung der Anleihekäufe bzw. die damit noch expansivere Geldpolitik in der Eurozone hat den europäischen Aktienmärkten gestern nach bereits festerem Start zu einem kräftigen Schub verholfen. Der Dax kletterte bis auf 10 380 und schloss mit einem Gewinn von 2,7 % bei 10 318 Punkten, der Volatilitätsindex VDax-New sank um 10,9 % auf 28,62 Zähler. Die reduzierte Risikoaversion spiegelte sich auch in der sehr festen Tendenz von Rohstoffwerten wider. Die in den Vortagen auf ein Rekordtief abgestürzte Aktie des Rohstoffhändlers Glencore schloss als Spitzenreiter des Stoxx Europe 50 mit einem Plus von 6,6 %.Fresenius Medical Care waren im frühen Handel Spitzenreiter im Dax und schlossen als zweitstärkste Aktie des Index mit einem Gewinn von knapp 4 %. Die Aktie wurde von Goldman Sachs von “Neutral” auf “Buy” hochgestuft. Continental gewannen als Dax-Spitzenreiter 4 % auf 191,85 Euro. Die Aktie wurde von UBS mit einem von 225 auf 235 Euro erhöhten Kursziel von “Neutral” auf “Buy” hochgestuft. Deutsche Bank lagen zuletzt als fünfstärkster Dax-Titel mit einem Plus von 3,5 % bei 26,50 Euro. J.P. Morgan bestätigte die Einstufung der Aktie bei einem von 36 auf 35 gesenkten Kursziel mit “Overweight”. Eon zum Verkauf empfohlenDie Versorger wiesen im frühen Geschäft als Schlusslichter des Dax die niedrigsten Kursgewinne auf. Immerhin zogen aber RWE im Verlauf stärker an und schlossen mit einem Gewinn von 3,1 % bei 13,30 Euro. Eon stiegen um 2,1 % auf 9,95 Euro. Die DZ Bank stufte Eon gestern von “Halten” auf “Verkaufen” zurück und reduzierte den für die Aktie veranschlagten Fair Value von 12 auf 9,20 Euro. Das Umfeld hab sich hinsichtlich der Währungsentwicklungen, der Rohstoffpreise und der Strom-Futures nochmals eingetrübt. Zudem würden die Vorteile der geplanten Aufspaltung durch den Entwurf des Konzernhaftungsgesetzes deutlich abgeschwächt. Das Institut senkte auch die Ergebnisschätzungen für die Jahre 2015 bis 2017 von 0,84 auf 0,82, von 0,84 auf 0,76 und von 0,98 auf 0,87 je Aktie. Darüber hinaus reduzierte die Bank den Fair Value für die weiter zum Kauf empfohlene RWE von 19 auf 15 Euro. “RWE wird unserer Meinung nach zur Verteidigung des Kreditratings die Dividende deutlich kürzen”, so die Analysten, deren Dividendenprognosen für die Jahre 2015 und 2016 bei jeweils 0,60 Euro liegen. Ferner habe sich das Umfeld von der Rohstoffseite her weiter eingetrübt. Die Bank senkte ihre Ergebnisschätzungen je Aktie für die Jahre 2015 bis 2017 von 1,89 auf 1,85, von 1,40 auf 1,25 und von 1,61 auf 1,44 Euro je Aktie. Schlusslicht des Dax waren Lanxess mit einem Plus von 1 %In Paris gab die Aktie des Versorgers EDF um 2,2 % nach. Die Inbetriebnahme eines neuen Kernreaktors in Nordfrankreich verzögert sich weiter auf das Jahr 2018. Die Kosten des Projekts, die ursprünglich mit 3 Mrd. Euro angesetzt wurden, werden jetzt mit 10,5 Mrd. Euro veranschlagt. In London zogen Easyjet um 5,4 % an. Die Billig-Airline erhöhte gestern ihre Prognose. Unter den deutschen Nebenwerten fielen Evonik mit einem Minus von 2,1 % negativ aus dem Rahmen. Ein unbekannter Investor hat ein Paket von knapp 7 Millionen Aktien auf den Markt geworfen.