EZB treibt Euro auf höchsten Stand seit Mitte April
ck Frankfurt – Die EZB-Ratssitzung hat den Euro am Donnerstag getrieben. Nachdem die Notenbank den frühesten Zeitpunkt einer eventuellen Leitzinserhöhung um weitere sechs Monate auf Mitte 2020 hinausgeschoben hatte, fiel der Euro kurz auf ein Tagestief von 1,1216 Dollar, um dann scharf anzuziehen. Die Währung kletterte bis auf 1,1308 und damit auf den höchsten Stand seit Mitte April, um in späten Handel mit einem Gewinn von 0,7 % bei 1,13 Dollar zu notieren. Die Stärke des Euro trotz der veränderten Zins-Guidance wurde damit begründet, dass zuvor über zusätzliche Stimulierungsmaßnahmen bis hin zu zumindest der Andeutung einer Zinssenkungsbereitschaft spekuliert worden war.Unter starkem Druck stand die mexikanische Währung. Sie gab bis auf 19,84 nach und wurde am frühen Abend mit einem Verlust von 0,8 % bei 19,74 Peso pro Dollar gehandelt. Neben dem Handelskonflikt mit den USA setzten dem Peso negative Rating-Aktionen zu. Fitch senkte die Note des Landes von “BBB+” auf “BBB”, Moody’s verschlechterte den Ausblick ihres Ratings (“A 3”) von “stabil” auf “negativ”. Schwächer war auch die indische Währung. Die Notenbank des Landes reduzierte ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf ein Neunjahrestief von 5,75 % und signalisierte zudem weitere Leitzinssenkungen. Morgan Stanley reduzierte nach den Verlautbarungen der Zentralbank ihre Leitzinsprognose. Sie rechnet mit einer weiteren Senkung um 50 Basispunkte auf 5,25 %. Bislang war die Bank davon ausgegangen, dass bei 5,50 % das Ende der Fahnenstange erreicht wird.Heute steht nach den enttäuschenden ADP-Arbeitsmarktdaten der staatliche US-Arbeitsmarktbericht vom Mai an. Der Bloomberg-Konsens geht von 180 000 per saldo neu geschaffenen Stellen aus.