GELDMARKT UND DEVISEN

EZB verlängert Vollzuteilung bis Anfang 2013

Euro steigt nach chinesischer Leitzinssenkung über 1,26 Dollar - Terminsätze unterbrechen Talfahrt

EZB verlängert Vollzuteilung bis Anfang 2013

ck Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Banken mindestens bis Anfang 2013 unbegrenzt mit Liquidität versorgen. Im Anschluss an ihre Ratssitzung teilte sie mit, dass sie die Vollzuteilung der siebentägigen Refinanzierungsgeschäfte, die bis Mitte Juli befristet war, so lange wie nötig und mindestens bis Mitte Januar 2013 verlängert. Ferner wird die Durchführung von Dreimonatsgeschäften mit Vollzuteilung bis zum Jahresende verlängert. Die Vollzuteilung bei den einmonatigen Geschäften soll so lange wie nötig fortgesetzt werden.Die unbegrenzte Versorgung der Banken bei den Tendern wurde im Jahr 2008 unter Draghis Vorgänger Jean-Claude Trichet eingeführt und bei Fristablauf jeweils um drei Monate verlängert. In der ersten EZB-Ratssitzung unter Draghi wurde die Vollzuteilung im November 2011 bis zum Juli 2012 verlängert. Außerdem wurden im Dezember 2011 und im Februar 2012 zwei langfristige Refinanzierungsgeschäfte mit dreijähriger Laufzeit im Gesamtvolumen von etwas mehr als 1 Bill. Euro durchgeführt. Nach weiteren langfristigen Geschäften gefragt erklärte Draghi am Mittwoch, dass die Geschäfte eine schlimmere Kreditklemme und ein größeres Chaos im Bankensektor verhindert hätten und viele Stressindikatoren nun etwas besser aussähen als im November 2011, unmittelbar vor der Ankündigung der dreijährigen Tender. Außergewöhnliche Maßnahmen wie die langfristigen Refinanzierungsgeschäfte und die Staatsanleihekäufe seien vorübergehender Natur und würden nicht unbegrenzt fortgesetzt.Der Euro, der bereits wegen der Spekulation auf neue Stützungs- bzw. Stimulierungsmaßnahmen deutlich gestiegen war, kletterte gestern bis auf 1,2625 Dollar, was dem höchsten Stand seit zehn Wochen entsprach. Das Tageshoch wurde erreicht, nachdem die chinesische Notenbank überraschend eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte angekündigt hatte. Am frühen Abend wurde die Währung zu 1,2569 Dollar gehandelt. Die Euro-Terminsätze unterbrachen gestern ihre Talfahrt. So wurde der Drei-Monats-Euribor zum Fixing unverändert mit 0,663 % ermittelt. Der Sechs-Monats-Euribor stieg auf 0,940 % nach 0,939 %. Am kurzen Ende lag der Wochen-Euribor zum Fixing bei 0,319 % nach 0,318 %. Der Eonia wurde mit 0,312 % nach 0,310 % festgestellt.Die von der Kreditwirtschaft in der Einlagefazilität der EZB geparkten Mittel sanken per Mittwoch von 787,3 auf 784,6 Mrd. Euro. Die Tagesguthaben stiegen auf 94,5 nach 89 Mrd. Euro. Bei einem Soll für die bis zum 12. Juni laufende Mindestreserveperiode von 106,6 Mrd. Euro betrugen die Guthaben durchschnittlich 114,9 nach 115,6 Mrd. Euro.—– Bericht zur EZB Seite 6