An den europäischen Anleihemärkten haben die Akteure in dieser Woche die geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Blick. “Wir gehen davon aus, dass die EZB auf der kommenden Sitzung eine Anhebung aller Leitzinsen um 25 Basispunkte (BP) beschließt”, heißt es etwa bei den Volkswirten des Vermögensverwalters Axa Investment Managers (IM). Allgemein wird an den Kapitalmärkten davon ausgegangen, dass die europäischen Währungshüter den Einlagensatz um einen Viertelprozentpunkt auf dann 3,75 Prozent erhöhen. “Die EZB wird voraussichtlich zu einer lockereren Zinsausrichtung übergehen und ihre Entscheidungen stärker von den vorliegenden Daten abhängig machen. Während es kaum Uneinigkeit über die Zinsentscheidung im Juli gibt, wird der entscheidende Punkt die Ausrichtung der EZB für zukünftige Zinsentscheidungen sein”, heißt es bei Axa IM. „Wir gehen davon aus, dass die EZB ihren hawkishen Ton fortsetzt”, so die Experten.

Im Bereich der Bundesanleihen gab es nur wenig Bewegung, da sich die Anleger mit Blick auf die EZB-Zinssitzung in Zurückhaltung übten. Hinzu kommt dieser Tage aber auch, dass sich weite Kreise der Investoren im Sommerurlaub befinden. Die Umsätze sind deshalb gering, was die Volatilität am Markt aber erhöhen kann. Die zehnjährige Bundesrendite, die am Freitag noch bei 2,43% gelegen hatte, erreichte ein Tageshoch von 2,46%. Das Tagestief wurde mit 2,37% markiert. Im späten europäischen Handel wurden dann Werte um 2,39% gemessen.