Fast Food stößt Hongkongs Anlegern übel auf

Yum China floppt beim Marktdebüt mit Zweitlisting - Unerwarteter Rücksetzer um knapp 5 Prozent

Fast Food stößt Hongkongs Anlegern übel auf

nh Schanghai – Am Hongkonger Aktienmarkt wird die Neuemission der Yuan China Holdings, des chinesischen Ablegers des US-Fast-Food-Ketten-Betreibers Yum Brands, nicht goutiert. Während in den vergangenen Wochen eine ganze Reihe von chinesischen Unternehmen bei ihren Initial Public Offerings (IPOs) und Sekundärlistings auf überschäumende Resonanz gestoßen ist, erweist sich das Marktdebüt des China-Betreibers der US-Ketten KFC, Pizza Hut und Taco Bell trotz einer gut 50-fachen Überzeichnung der Offerte als ein überraschender Flop.Zum Handelsstart in Hongkong tauchten die Titel gleich mit der Erstnotiz unter den Emissionspreis von 410 HK-Dollar ab und büßten mit einem Intraday-Tief bei 386,20 HK-Dollar in der Spitze 6,3 % ein. Auch danach kam es nur zu einer geringfügigen Erholung, so dass der Titel bei 390,20 HK-Dollar knapp 5 % unter dem Emissionspreis aus dem Handel ging. Dies stellt die schwächste Performance für einen Debütanten an der Hongkonger Börse seit über einem Jahr dar.In den vergangenen Monaten hatten nicht nur chinesische Technologieunternehmen stramme Kursgewinne am ersten Handelstag verbucht. Zuletzt waren am Montag die Aktien des Mineralwasserabfüllers Nongfu Spring, also ebenfalls eines konsumverwandten Werts, beim IPO-Handelsstart noch um 54 % in die Höhe geschossen. Allerdings hatte sich zur Wochenmitte auch an den chinesischen Börsen eine Kurskorrektur eingestellt.Marktteilnehmer gehen aber davon aus, dass die Welle chinesischer Unternehmen, die ihre New Yorker Notierung mit einem Zweitlisting in China unterfüttern und dabei in der Regel auf höhere Bewertungsrelationen kommen, vom Yum-Flop nicht beeinträchtigt wird. Insbesondere Technologieunternehmen wie Alibaba, JD.com oder Netease hatten mit ihren Hongkonger Zweitlistings große Erfolge erzielt und reichlich Kapital eingesammelt.Die bereits an der New Yorker Börse gelistete Yum China hatte ihr Zweitlisting in Hongkong nur mit einem geringfügigen Abschlag auf den Kurs der Titel an Wall Street auf die Reise gebracht. Analysten führen die unerwartet schwache Performance aber auch darauf zurück, dass das Geschäft von US-Fast-Food-Ketten in China einerseits wegen der heftigeren politischen Spannungen zwischen China und den USA und andererseits wegen einer insgesamt noch von der Corona-Pandemie angegriffenen Konsumneigung gegenwärtig schwache Wachstumsaussichten hat. Yum China will die Erlöse des insgesamt 2,2 Mrd. schweren IPO für eine Expansion ihres Gaststätten-Netzwerks in China sowie eine Aufrüstung des Lieferkettenmanagements und der technologischen Infrastruktur verwenden.