Fed dämpft Zinserwartungen

Konjunkturbericht der US-Notenbank - Wachstumssorgen belasten den Dax

Fed dämpft Zinserwartungen

sts Frankfurt – Die US-Notenbank hat mit ihrem aktuellen Konjunkturbericht Erwartungen einer Leitzinswende einen weiteren Dämpfer verpasst. In ihrem gestern Abend veröffentlichten Konjunkturbericht, auch “Beige Book” genannt, bezeichnet die Fed den starken Dollar sowie die jüngsten Turbulenzen in China als Gegenwind für die US-Wirtschaft. Diese sei seit August nur bescheiden gewachsen, hieß es.Der Euro baute seine Gewinne nach der Veröffentlichung aus und stieg auf bis zu 1,1464 Dollar. Schon im europäischen Handel hatte die Gemeinschaftswährung ihren jüngsten Kursanstieg ausgeweitet. Die gesunkenen Zinserwartungen spiegelten sich bei den zweijährigen US-Staatsanleihen wider, deren Rendite nach Veröffentlichung des Beige Book binnen Minuten um 6 Basispunkte auf 0,56 % absackte.Noch vor Veröffentlichung des Konjunkturberichts der Fed hatten globale Wachstumssorgen die europäischen Aktienmärkte belastet. Der Dax beendete den Handel 1,2 % tiefer bei 9 916 Punkten, während der Euro Stoxx 50 um 0,7 % auf 3 197 Stellen fiel. Für Zurückhaltung bei Anlegern sorgten zudem die uneinheitlich ausgefallenen Quartalsbilanzen großer US-Banken. Zur Enttäuschung trug zudem bei, dass der Umsatz der US-Einzelhändler im September den zweiten Monat in Folge stagnierte und der Anstieg der chinesischen Verbraucherpreise unter den Erwartungen blieb. Die Teuerungsrate in der nach den USA weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft betrug zuletzt 1,6 %, während der Markt sich auf 1,8 % eingestellt hatte. Dem Kursrückgang am Aktienmarkt standen Kursgewinne bei Bundesanleihen gegenüber. Der Bund-Future stieg um 44 Ticks auf 156,87 Zähler, während die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 0,54 % fiel.—– Berichte Seiten 7, 17 und 18