Die US-Notenbank Federal Reserve hat am Mittwochabend erwartungsgemäß den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht. Die Zielgröße für die Fed Funds Rate liegt damit bei 5,25 bis 5,5%. Gleichzeitig haben die amerikanischen Notenbanker aber deutlich gemacht, dass ihre weitere Geldpolitik von der Entwicklung der US-Volkswirtschaft abhängt. Insofern haben sie im Kommuniqué zum Zinsentscheid kein klares Bekenntnis zu einem Ende der Zinserhöhungen gegeben. Sie betonen, die US-Wirtschaft entwickele sich “moderat”, bislang war von einem “bescheidenen” Trend die Rede gewesen. Die Inflation sei weiter “erhöht”.

Die Marktreaktionen hielten sich in Grenzen. Der Euro legte um 0,1% auf 1,1075 Dollar zu. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gab um 2 Ticks auf 3,893% nach. Der wichtigste US-Aktienindex S&P 500 legte minimal zu und befand sich nach dem Zinsentscheid gegenüber Vortag nur noch zu 0,1% im Minus. Gemäß den Fed Funds Futures wird an den Märkten die Wahrscheinlichkeit für weitere Zinserhöhungen als sehr gering angesehen.

Vor dem Zinsentscheid war der Dax im Tagesverlauf bis auf 16.000 Punkte zurückgefallen, erholte sich aber später wieder und beendete den Handel mit einem Abschlag von 0,5% bei 16.131 Zählern. Der Euro Stoxx 50 gab um 1% auf 4.346 Punkte nach.

An den Rohstoffmärkten kletterte der Preis für Kakao in New York auf ein Zwölfjahreshoch von 3.561 Dollar je Tonne. Zu viel Regen könnte im wichtigsten Anbauland Elfenbeinküste für die Verbreitung von Pflanzenkrankheiten sorgen, wird vermutet. Brent-Rohöl erreichte mit 83,35 Dollar je Barrel wegen der Aussicht auf ein Ende der Zinserhöhungen ein Dreimonatshoch.