Fed-Kommentare sorgen für Volatilität

Wieder stärkere Unsicherheit über weitere Zinspolitik - Bundesanleihen gefragt

Fed-Kommentare sorgen für Volatilität

kjo Frankfurt – Die US-Notenbank Fed hat mit ihren Aussagen zur Konjunkturentwicklung in den USA und damit zu den Perspektiven für die Leitzinsen für etwas Verunsicherung und somit für eine höhere Volatilität an den europäischen Aktienmärkten gesorgt. Der Dax fiel im Verlauf knapp unter die Marke von 8 900 Punkten zurück. Auf dem niedrigeren Niveau setzten aber wieder Käufe ein, so dass es zur Erholung kam. Der deutsche Leitindex beendete den Handel bei 9 115 Punkten mit einem kleinen Aufschlag von 0,4 %. Der Euro Stoxx 50 gewann ebenfalls 0,4 % und schloss bei 3 033 Punkten.Die Fed hatte mit Blick auf die weitere Leitzinsentwicklung betont, dass sie sich beim Zeitpunkt künftiger Zinserhöhungen davon leiten lassen wird, wie die Daten zur Wirtschaftsentwicklung ausfallen. Falls es etwa größere Fortschritte auf dem Weg zur Vollbeschäftigung und stabilen Preisen geben sollte als erwartet, könnten Zinserhöhungen wahrscheinlich früher kommen als derzeit angenommen. Bislang waren viele Marktteilnehmer von einer ersten Leitzinserhöhung zur Jahresmitte 2015 ausgegangen. Einige Akteure hatten wegen des festeren Dollar diesen Zeitpunkt aber auch schon in die Zukunft verschoben.Am europäischen Anleihemarkt sprang in Italien der Funke steigender Geldmarktrenditen nun auf den Bondmarkt über. Der Anstieg hielt sich aber in Grenzen. Bei den gestern versteigerten fünfjährigen Staatstiteln kletterte der Satz von 1,06 % im vorigen Monat auf nun 1,23 %. Bei den zehnjährigen Anleihen blieb er nahezu unverändert.Das trübere Konjunkturszenario, das viele Anleger für die Eurozone haben, wurde gestern durch neue Inflationsdaten gestützt. In Deutschland blieb im Oktober die Inflationsrate mit + 0,8 % den vierten Monat in Folge auf dem gleichen Niveau. Erwartet wurde eine Zunahme um 0,9 %. Das trieb die Anleger wieder in die sicheren Bundesanleihen. Die Zehnjahresrendite fiel von 0,89 % auf 0,85 %.