Fed stimmt auf Zinsschritt ein

Anleger ziehen sich aus Risiko-Assets zurück - Dax verliert 0,5 Prozent

Fed stimmt auf Zinsschritt ein

kjo Frankfurt – Die US-Notenbank Federal Reserve stimmt die Marktteilnehmer auf den nächsten Zinsschritt ein. So lässt sich das am gestrigen Abend nach Börsenschluss in Europa vorgelegte Protokoll zur Zinssitzung der US-Währungshüter vom 2. November interpretieren. Denn laut den Minutes sagten die meisten US-Notenbanker, dass eine Zinserhöhung relativ bald angemessen sein könnte. Und auch beim Zeitpunkt war man konkreter. Einige Notenbanker vertraten die Meinung, dass die Fed im Dezember die Zinsen anheben sollte, um ihre Glaubwürdigkeit zu wahren. Ganz generell waren sich die Zentralbanker darin einig, dass sich die Argumente für eine Zinsanhebung weiter verstärkt haben. Die Risiken für die wirtschaftlichen Aussichten wurden als “annähernd ausgeglichen” bezeichnetAuf die “Trumphorie”, die die Märkte für risikobehaftete Assets tagelang vorangetrieben hatte, folgt nun eine gewisse Verunsicherung der Investoren und damit eine Zurückhaltung, was die Märkte wieder abrutschen lässt. Da die Pläne für die konjunkturellen Stimulierungsprogramme noch nicht bekannt sind und damit auch nichts über mögliche Wirkungen und vor allem ihre Reichweite, macht sich diesbezüglich Unsicherheit breit, welche Branchen letzten Endes profitieren werden und wie stark. Verunsicherung herrscht aber auch über die Finanzierung der Programme. Vor diesem Hintergrund zogen sich die Anleger gestern aus Aktien zurück. Der Dax verlor 0,5 % auf 10 662 Punkte. Der Euro-Stoxx-50-Index gab um 0,4 % auf 3 032 Zähler nach.Bei der letzten Aufstockung der zehnjährigen Bundesanleihe in diesem Jahr gab es kein Platzierungsproblem, wie an den Geboten der Banken von über 5 Mrd. Euro für ein Aufstockungsvolumen von 3 Mrd. Euro abzulesen war. Die Anleger bekamen das Papier zur durchschnittlichen Rendite von 0,21 %. Der Dollar setzte seine Aufwertung fort. Der Euro kostete abends 1,0558 Dollar und damit 0,6 % weniger als tags zuvor.