Fed-Zinsperspektive setzt Dax zu
ku Frankfurt – Vor der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) haben sich die Anleger auf dem europäischen Aktienmarkt spürbar zurückgehalten. Der Dax büßte 0,5 % auf 10 523 Punkte ein, der Euro Stoxx 50 gab um 0,5 % auf 3 007 Zähler nach.Die recht deutliche Schwäche des Euro vermochte den Dax am Mittwoch nicht zu stützen. Generell bewirkt eine Schwäche bei der Gemeinschaftswährung, dass Exporte aus Ländern der Eurozone auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger werden. Allerdings sagten Händler, die Aussicht auf eine Leitzinserhöhung der Fed habe aktuell für schlechte Stimmung gesorgt, zumal der Aktienmarkt in den vergangenen Jahren vor allem durch die Liquiditätsspritzen der Notenbanken angetrieben worden sei.Nach den starken Verlusten des Vortags hat Samsung Electronics am Mittwoch weitere leichte Verluste hinnehmen müssen. Der Kurs gab in Seoul um weitere 0,7 % nach. Zeitweise hatte der Kurs sogar um bis zu 3,3 % im Minus gelegen. Seit dem Rekordhoch vom vergangenen Freitag hat die Aktie bislang rund 10 % an Wert eingebüßt. Der Konzern, der nach massiven Problemen aufgrund in Brand geratener Smartphones die Produktion seines Spitzenmodells Galaxy Note 7 einstellt, hat eine Gewinnwarnung herausgegeben – allerdings erst nach Börsenschluss am Mittwoch. Das Unternehmen erwartet nun für das abgelaufene Quartal ein operatives Ergebnis von 5,2 Bill. Won, das sind umgerechnet 4,2 Mrd. Euro. Bislang hatte der Konzern mit 7,8 Bill. Won gerechnet. In ersten Kommentaren zeigten sich Analysten enttäuscht von der neuen Prognose. Es sei in den nächsten Tagen und Wochen mit weiteren Verlusten der Aktie zu rechnen, hieß es am Markt.Erneut sehr fest zeigten sich Lufthansa. Die Aktie legte um 4,3 % auf 10,24 Euro zu. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben den Titel von “Reduce” auf “Hold” hochgestuft und das Kursziel von 8,50 Euro auf 9,50 Euro angepasst. Die Fluggesellschaft könnte im dritten Quartal besser abgeschnitten haben, als sie selbst vorausgesagt hat, hieß es. Außerdem sei eine Einigung mit den Gewerkschaften innerhalb der nächsten Wochen wahrscheinlich. Nach der Vorlage überraschend positiv ausgefallener Verkehrszahlen für den September hatte die Aktie bereits am Dienstag deutlich zugelegt.Die Notierung des schwedischen Telekommunikationsausrüsters Ericsson stürzte um 20,2 % auf 49,35 skr ab, damit auf den tiefsten Stand seit mehreren Jahren. Im Quartal ist der Gewinn um 94 % eingebrochen. Die Erlöse sackten um 14 % auf 5,2 Mrd. Euro ab.Der Kurs des österreichischen TecDax-Neulings S & T, der unter anderem unter der Marke Maxdata Notebooks verkauft, stürzte um 11,3 % auf 9,35 Euro ab. Das Unternehmen steigt mit einem Anteil von knapp 30 % bei dem Kleincomputerhersteller Kontron ein. Kontron legten daraufhin um 3,5 % auf 3 Euro zu. Zeitweise verzeichnete die Aktie einen Kurssprung von bis zu 12 %. Finanziert wird der Einstieg über eine Kapitalerhöhung von 10 %, die eine Tochter des taiwanesischen Elektronikriesen Foxconn zeichnet.