Federal Reserve könnte die Anleger überraschen
sts Frankfurt – Während die europäischen Märkte am Montag die Ergebnisse des EZB-Bankentests verdauen werden, dürfte in den USA Wirtschaftsgeschichte geschrieben werden. Die Händler der Federal Reserve werden voraussichtlich in diesen Tagen die letzten Anleihen im Rahmen der dritten Runde an quantitativer Lockerung (QE 3) kaufen.Dies wird allgemein erwartet, wenn die Fed am Mittwochabend die Ergebnisse der Sitzung ihres Offenmarktkomitees veröffentlicht. Spannend dürfte daher für Marktteilnehmer die Wortwahl der Notenbank sein. Zuletzt hatten einige führende Fed-Vertreter Zweifel an einer baldigen Straffung der Geldpolitik angemeldet. Grund dafür waren der starke Dollar und die infolge des Ölpreisverfalls gesunkenen Inflationserwartungen. Dies hatte die seit Monaten anhaltende Dollar-Aufwertung beendet. Der Dollar-Index bewegt sich im Oktober bislang weitgehend seitwärts. Auch die Renditen von US-Staatsanleihen waren zuletzt gesunken.Doch Dollar und Treasury-Renditen könnten sich ab der Wochenmitte wieder nach oben bewegen. “Die Chancen stehen gut, dass die Fed den Markt überrascht”, erwartet die Commerzbank. Die Überraschung könnte sein, dass die Notenbank sich – anders als erwartet – eben nicht moderater als zuletzt anhören könnte. Damit könnten diejenigen wieder ins Grübeln geraten, die den ersten Fed-Zinsschritt nach der Krise für das dritte Quartal 2015 erwarten. Laut der Commerzbank hat sich die Markterwartung – gemessen an den Zinsfutures – inzwischen in diese Richtung verschoben, nachdem zuvor eine Zinsanhebung zur Jahresmitte eingepreist war.Während die Anleihe- und Devisenmärkte vor allem auf die Notenbanken schauen – zum Wochenschluss tagt die Bank of Japan -, muss der zuletzt wieder sehr volatile Aktienmarkt eine große Zahl von Firmenzahlen verarbeiten. Der Auftakt der Bilanzsaison fiel gemischt aus.