Finanzministerium kauft eifrig Petrodollars auf

Russland interveniert gegen Rubel-Aufwertung

Finanzministerium kauft eifrig Petrodollars auf

est Moskau – Der unerwartet hohe Ölpreis veranlasst nun die russische Regierung, aktiver auf dem Kapitalmarkt zu intervenieren. Wie das Finanzministerium am Dienstag mitteilte, wolle es – beginnend mit heute, Donnerstag – im Dezember Valuten im Rekordvolumen von 203,9 Mrd. Rubel (umgerechnet 2,93 Mrd. Euro) aufkaufen. Das ist fast doppelt so viel wie im Monat davor, als Devisen für 122,8 Mrd. Rubel gekauft worden sind. In den Monaten davor war die Summe noch weitaus geringer. Generell waren Aufkäufe erst mit 7. Februar wieder gestartet worden. Gestiegener ÖlpreisDie jetzige signifikante Ausweitung der Valutenkäufe ist mit dem seit Anfang Sommer unerwartet stark gestiegenen Ölpreis motiviert. Im Falle der Nordseesorte Brent liegt dieser seit Ende Oktober teils deutlich über der Marke von 60 Dollar je Barrel. Dem russischen Staatsbudget hingegen ist ein Ölpreis von 40 Dollar je Barrel unterlegt.Die Maßnahme dürfte den Rubel im laufenden Monat zusätzlich schwächen, wie Analysten vermuten. Unter Druck kommt die russische Währung nämlich voraussichtlich auch dadurch, dass Unternehmen ihre Auslandsschulden stärker bedienen werden und dass die – angesichts der Präsidentenwahlen im März 2018 – steigenden Budgetausgaben die Rubelliquidität erhöhen werden. Wie Sergej Suwerow, Analyst bei “BK Sberezhenie” meint, würden auch die Erwartung einer US-Zinserhöhung, eine weitere Absenkung des russischen Schlüsselzinssatzes und mögliche Sanktionsausweitungen seitens der USA den Rubel fortan belasten. Kürzungen verlängertAktuell kostet der Dollar 58,92 Rubel, der Euro 69,70 Rubel. Auffälligerweise ist die russische Währung nicht gestiegen, sondern gesunken, nachdem das Ölförderkartell Opec und die mit ihr verbündeten Ölförderstaaten – darunter Russland – am 30. November eine Verlängerung der Förderkürzungen beschlossen hatten.Sowohl Regierung als auch Unternehmen kommt ein niedrigerer Rubelkurs entgegen. Bei Letzteren verbilligt er die Ausgaben, die vorwiegend im Inland anfallen.