Flucht in den Yen zieht Nikkei nach unten

Bilanzsaison weckt Hoffnungen am Markt

Flucht in den Yen zieht Nikkei nach unten

mf Tokio – Die Aufwertung des Yen auf ein Siebenwochenhoch hat Japans Aktienindizes auf ein Zweimonatstief gedrückt. Der Nikkei 225 fiel erstmals seit Mitte November unter die Schwelle von 15 000 und schloss mit einem Verlust von 2,5 % auf 15 006 Yen.Nur sechs Aktien hielten sich im Plus. Besonders exportabhängige Titel wurden verkauft. Nissan und Advantest fielen um 2,6 % bzw. 6,1 %. Fast Retailing sanken dagegen nur um 1,6 %, denn der schwerste Nikkei-Wert hatte in den vergangenen drei Wochen bereits 15 % verloren.Der marktbreite Topix gab um 2,8 % auf 1 229 Punkte nach. Das war der tiefste Wert seit Mitte Dezember und der größte Verlust seit dem 7. August. Alle 33 Sektoren verzeichneten rote Zahlen. Nach einem Gewinn von 51 % im Vorjahr liegt der Topix gegenüber dem Jahresanfang um 5,6 % tiefer. Der Tokyo Mothers Index für Nebenwerte sackte um 5 % ab.Ausgelöst wurde die Korrektur vom starken Yen. Ausländische Marktteilnehmer flüchteten in die japanische Devise und verkauften Japan-Titel, da der schwache Einkaufsmanagerindex in China und die Währungsverluste in vielen Schwellenländern Nervosität auslösten. Japans Rekordhandelsdefizit im abgelaufenen Jahr verstärkte das Abwärtsmomentum. Die Korrektur kam jedoch nicht völlig überraschend: Die Indizes hatten vor dem Jahresende aufgrund vorgezogener Käufe von Inhabern der neu eingeführten Anlagekonten für steuerfreies Aktiensparen ungewöhnlich stark zugelegt.Die Bullen setzen ihre Erholungshoffnungen nun auf die Bilanzsaison, die in dieser Woche u.a. mit Zahlen von Honda in Schwung kommt. Viele Unternehmen haben ihre Prognosen für das Geschäftsjahr, das meist zum 31. März endet, mit einer konservativen Währungsprognose kalkuliert. Im Schnitt erwarten die Firmen einen Wechselkurs von knapp 96 Yen zum Dollar, mehr als 6 % weniger als gestern.