Flucht in Sicherheit

Zehnjährige Bundrendite fällt auf tiefsten Stand seit 26 Monaten

Flucht in Sicherheit

sts Frankfurt – Ängste vor einer Eintrübung der Weltkonjunktur haben Anleger am ersten Handelstag des Jahres die Flucht in Sicherheit antreten lassen. Dies ließ unter anderem die Rendite von Bundesanleihen weiter sinken. Sie fiel im Zehnjahresbereich mit 0,15 % auf das niedrigste Niveau seit 26 Monaten. Zuletzt lag sie mit 0,16 % 8,5 Stellen unterhalb des 2018er Jahresschlussstandes.Im späten europäischen Handel beruhigte sich das Geschehen jedoch etwas, so dass der deutsche Aktienmarkt sogar ein leichtes Plus verbuchen konnte. Der Dax schloss mit einem Zuwachs von 0,2 % bei 10 580 Zählern, nachdem er zwischenzeitlich bis auf 10 387 Punkte gefallen war. Der Euro Stoxx 50 erholte sich ebenfalls von seinem Tagestief, schloss jedoch 0,3 % tiefer bei 2 992 Punkten.Zur Erholung trug bei, dass Akteure auf eine Einigung im US-Haushaltsstreit spekulierten. Ob die Zuversicht berechtigt war, ließ sich bei Handelsschluss in Europa noch nicht absehen. Allerdings würde dadurch eines der akut die Marktteilnehmer beunruhigenden Themen wegfallen. Wegen des Stillstands in US-Behörden wird eine Verlangsamung der Wirtschaft befürchtet. Dieser Effekt geht auch von dem nach wie vor nicht gelösten Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China aus. Bloomberg-Daten zufolge haben zuletzt die positiven Überraschungen bei US-Konjunkturdaten nachgelassen. Erstmals seit dem Herbst 2016 liegt deren Anzahl gleichauf mit der von negativen Abweichungen vom Marktkonsens.In der Volksrepublik selbst hat sich die Konjunktur zuletzt offenbar bereits deutlich abgekühlt. Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für die Industrie fiel im Dezember unter die Marke von 50 Zählern, deren Unterschreiten eine Kontraktion anzeigt. Der Index fiel auf 49,7 Punkte nach 50,2 Zählern im November. Es handelt sich um den schlechtesten Wert seit 19 Monaten.—– Berichte Seiten 4, 13 und 14