Flucht in Sicherheit unterstützt Bundesanleihen
kjo Frankfurt – Zum Wochenauftakt ist am europäischen Rentenmarkt seit längerem wieder einmal die sogenannte Flucht in Sicherheit zu beobachten gewesen. Davon profitierten die Bundesanleihen, deren Renditen somit zurückfielen. Ausgelöst wurde die Nachfrage nach Bundestiteln durch den erneuten Rückschlag bei den Verhandlungen zur Lösung der griechischen Schuldenkrise. Am Sonntag waren die Gespräche über die Bedingungen für weitere Hilfen vorerst gescheitert.Nach Angaben der EU-Kommission ist es nun an der Eurogruppe, über das weitere Verfahren mit Griechenland zu entscheiden. Die Euro-Finanzminister beraten am Donnerstag in Luxemburg. Das laufende Hilfspaket endet am 30. Juni. Ohne eine Einigung würde die letzte Hilfstranche von 7,2 Mrd. Euro verfallen, danach droht Griechenland eine Staatspleite.Der Bund-Future mit September-Fälligkeit kletterte im Verlauf des Handels bis auf 151,83 %. Im späten Geschäft lag der richtungsweisende Zinsterminkontrakt bei 151,21 % mit 17 Ticks im Plus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel bis auf das Tagestief von 0,79 % zurück und war abends bei 0,83 % nach 0,85 % am vorigen Freitag. Volatilität im BlickAnleger stellen sich auf eine anhaltend hohe Volatilität an den europäischen Rentenmärkten ein. Das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) hat am Markt deutliche Spuren hinterlassen. In einzelnen Segmenten hat die Liquidität spürbar abgenommen. Das erhöht laut Marktteilnehmern die Schwankungsanfälligkeit des Marktes. Zuletzt hatten die erfolgreichen Auktionen von Staatsanleihen für Erleichterung unter den Marktteilnehmern gesorgt und den Markt unterstützt.Heute wird in den Reihen der Staaten Spanien an den Märkten auftreten. Die Schuldenmanager kündigten gestern die Volumina für die Auktionen an. Insgesamt gibt es Schuldtitel für bis zu 8 Mrd. Euro. Am heutigen Dienstag treten die Spanier am Geldmarkt auf. Über die beiden Titel mit sechs und zwölf Monaten Laufzeit sollen zwischen 3,5 und 4,5 Mrd. Euro aufgenommen werden. Am Donnerstag gehen die Iberer dann an den Anleihemarkt, über den zwischen 2,5 und 3,5 Mrd. Euro beschafft werden sollen. Zugreifen können die Anleger bei den Laufzeiten April 2018, April 2020 und Oktober 2025.Am deutschen Primärmarkt wurde die Länderschatzanweisung Nr. 48 angekündigt. Das fünfjährige Papier soll im Volumen von 1 Mrd. Euro kommen. Hinter dieser Emission stehen die Länder Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein. Die Mandate bekamen Goldman Sachs, Landesbank Baden-Württemberg, Nordea und Unicredit.