Anlegerstimmung

Fondsmanager werden euphorisch

Unter den Investoren macht sich Euphorie breit. Das zeigt die jüngste globale Fondsmanagerumfrage von Bank of America. Danach ist der Anteil der Fonds, die die weltwirtschaftlichen Aussichten zuversichtlich beurteilen, auf den höchsten bislang registrierten Wert gestiegen. Auch der Anteil der Fonds, die über das normale Maß hinaus Risiken eingehen, ist auf einen Höchststand gestiegen.

Fondsmanager werden euphorisch

ck Frankfurt

Es ist ein Warnsignal, das auf eine herannahende Korrektur an den Aktienmärkten hindeuten könnte. Die Stimmung unter den Investoren wird euphorisch, wie die jüngste globale Fondsmanagerumfrage von Bank of America zeigt. Der Optimismus der Fonds und ihre Risikobereitschaft haben rekordhohe Werte erreicht.

Laut der Umfrage, die vom 5. bis zum 11. Februar durchgeführt wurde, geht erstmals seit Beginn der Pandemie nun die Mehrheit der befragten Fonds davon aus, dass eine V-förmige Erholung der Konjunktur gelingen wird. Der Anteil der Fondsmanager, die auf Sicht von zwölf Monaten von einer stärkeren Weltwirtschaft ausgehen, hat sich im Vergleich zum Januar von netto (Saldo aus positiven und negativen Antworten in Prozent der Umfrageteilnehmer) 90% auf 91% erhöht und ist damit auf den höchsten bislang registrierten Wert gestiegen. Ein erneut sehr hoher Anteil von 84% nach rekordhohen 87% im Vormonat erwartet höhere Unternehmensgewinne.

Mehr Investitionen erwünscht

Stark verändert haben sich in diesem Umfeld die Präferenzen, was die Mittelverwendung der Unternehmen betrifft. So ist der Anteil der Fonds, die für erhöhte Investitionen plädieren, im Vormonatsvergleich um 11Prozentpunkte auf netto 51% gestiegen. Damit wurde der Anteil der Befragten, die eine Verbesserung der Bilanzen bevorzugen (minus 10Prozentpunkte auf 34%) erstmals seit dem Januar 2020 überholt. Der Optimismus für die Weltwirtschaft drückt sich auch in den Zins- und Inflationseinschätzungen aus. So liegt der Anteil der Fonds, die eine steilere Zinskurve erwarten, mit netto 82% nur knapp unter dem Rekord vom Januar (83%). Nach wie vor sehr hohe 86% nach im Vormonat 92% rechnen mit anziehender Inflation. Eine überraschend hohe Inflation zählt nach Ansicht von 24% auch zu den größten Risiken. 25% nennen ein „Taper Tantrum“, d.h. eine Reduzierung der Anleihekäufe der US-Notenbank, 28% Schwierigkeiten bei den Impfkampagnen.

Aktien und Rohstoffe gefragt

Die extrem gute Stimmung schlägt sich in der Positionierung der Fonds deutlich nieder. Der Anteil der Befragten, die angeben, über das normale Maß hinaus Risiken einzugehen, stieg von Januar auf Februar von netto 19% auf 25% und erreichte damit einen Rekordwert. Der Durchschnitt der von den Fonds angegebenen Kassaquoten sank von 3,9% auf 3,8% und damit auf den tiefsten Stand seit acht Jahren. Wenig verwunderlich stehen Aktien und Rohstoffe bei den Fonds derzeit hoch im Kurs. So hat der Anteil der in Dividendentiteln übergewichteten Umfrageteilnehmer mit netto 61% nach 53% den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht. Bank of America hat bislang nur im Februar 2011 einen höheren Anteil ermittelt. Der Anteil der in Rohstoffen übergewichteten stieg von Januar auf Februar von 19% auf 25% und damit ebenfalls auf das höchste Niveau seit dem Februar 2011. Das Nachsehen haben Anleihen mit einem Nettoanteil untergewichteter Fonds von 62% nach 59%. Das ist die niedrigste Allokation seit dem März 2018.

Unter den Anlageregionen bleiben die Aktienmärkte der Schwellenländer die mit Abstand beliebteste Region, auch wenn der Anteil übergewichteter Fonds im Vormonatsvergleich um 5 Prozentpunkte auf netto 57% sank. In der Gunst der Umfrageteilnehmer gestiegen sind die USA mit einem Anstieg übergewichteter Fonds um 5 Prozentpunkte auf 9%. Der Anteil der in Japan übergewichteten Fonds stieg um 2 Prozentpunkte auf 8% und erreichte damit den höchsten Stand seit zwei Jahren. Federn lassen musste der Euroraum mit einem Rückgang der übergewichteten Fonds um 9 Prozentpunkte auf 20%. Der Anteil der in Großbritannien untergewichteten Fonds sank um 5 Prozentpunkte auf 10%.

Die Rotation in Value-Aktien wurde ein Stück weit zurückgedreht. So sank der Anteil der in Banken übergewichteten Fonds um 4 Prozentpunkte auf 13%. Dagegen ging der Anteil der in alltäglichen Konsumgütern untergewichteten Befragten um 9Prozentpunkte auf 11% zurück. Der Anteil der in Tech-Aktien übergewichteten Fonds erholte sich um 13Prozentpunkte auf 32%.