Frankreichs Kurzfristsätze tief im Minus
kjo Frankfurt – Am kurzen Ende der Kurve der Eurozonenstaaten ist es für die Länder weiterhin ausgesprochen günstig, frisches Kapital aufzunehmen. Denn die Renditen liegen weiter im negativen Bereich bzw. fallen noch stärker ins Minus. Die Staaten bekommen also von den Anlegern steigende Gebühren für das Schuldenmachen bezahlt.Frankreich ging gestern mit kurzlaufenden Papieren an den Start. Die in 13 Wochen auslaufenden Titel bekamen die Anleger zur Rendite von minus 0,493 %. Das war mehr oder weniger unverändert gegenüber der vorigen Auktion, als der Satz bei minus 0,496 % lag. Hierüber wurden 3,488 Mrd. Euro aufgenommen. Die in 20 Wochen fälligen Papiere rutschten aber noch etwas tiefer ins Minus, und zwar von minus 0,486 % auf nunmehr minus 0,493 %. Über diesen Titel wurden weitere 993 Mill. Euro lockergemacht. Zu minus 0,497 % wurden die in 50 Wochen auslaufenden Geldmarktitel bei den Anlegern untergebracht. Bei der vorigen Versteigerung waren es 0,487 %. Es wurden hierüber 1,491 Mrd. Euro aufgenommen.Auch die Niederlande traten am Geldmarkt auf. Die bis Ende August laufenden Papiere bekamen die Investoren zu einer Rendite von minus 0,525 %. Das Volumen des Titels lag bei 1,1 Mrd. Euro. Die Ende November dieses Jahres fälligen Papiere wurden zu 0,526 % am Markt untergebracht. Hierüber wurden 1,25 Mrd. Euro lockergemacht.Die Bundesanleihen waren gestern im Konsolidierungsmodus nach den starken Kursgewinnen vom Freitag. Zwischenzeitlich lagen sie leicht im Plus, konnten diese Gewinne aber nicht bis zum Handelsende halten. Der Bund-Future mit Juni-Fälligkeit lag abends bei 164,89 % mit 21 Ticks im Minus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe war bei 0,09 % nach 0,07 % am Freitag. Das Tagestief wurde gestern mit 0,067 % gesehen.Am Markt kursierten gestern Spekulationen, dass Spanien womöglich kurzerhand mit einer syndizierten Transaktion aufwarten könnte. Seit einigen Wochen sollen die Schuldenmanager nun schon darüber nachdenken, eine zehn- oder 15-jährige Anleihe via Bankensyndikat an den Markt zu bringen. Im Handel wird mit Blick auf den Monat Juni nun bei den Iberern fast schon von einer Tradition eines syndizierten Titels gesprochen. Denn in den Jahren 2013, 2014 und auch voriges Jahr brachten die Spanier jeweils im Juni einen Bond-Deal via Konsortium. Für gewöhnlich war es dann eine zehnjährige Anleihe.Auch Saudi-Arabien hielt sich am Bondmarkt im Gespräch. Derzeit sollen die Banken in Beratungen über die Lead-Mandate mit dem Land stehen. Saudi-Arabien könnte in diesem Jahr 15 bis 20 Mrd. Dollar über Bonds aufnehmen.