FTSE 100 klettert auf Allzeithoch
ku Frankfurt – Der britische Leitindex FTSE 100 ist am Dienstag auf ein Allzeithoch geklettert. Er rückte kurzzeitig bis auf knapp 7 130 Punkte vor und überwand damit sein bisheriges Hoch von 7 122,74 Punkten, das er am 27. April 2015 markiert hatte. Aus dem Handel ging der Index dann aber mit 7 061 Punkten, ein Minus von 0,5 % gegenüber dem Stand vom Montag.Der FTSE 100 hat damit den Brexit-Schock vollständig überwunden. Händler führten die Stärke des Index auf die Schwäche des britischen Pfund zurück, das am Dienstag bis auf 1,2201 Dollar nachgab. Es ist damit nach wie vor deutlich niedriger als unmittelbar nach dem Brexit-Referendum, als die britische Währung auf rund 1,29 Dollar sank. Die in dem Index notierten Werte sind stark exportorientiert. Zwei Drittel bis drei Viertel der Erlöse der Unternehmen im FTSE 100 stammten aus dem Ausland, schreibt Neil Wilson, Marktanalyst bei ETX Capital. Allerdings zeigten sich am Dienstag auch stärker auf Großbritannien orientierte Titel wie Next, Whitbread und Marks & Spencer fest. Dazu trugen Kommentare von Michael Saunders, einem Mitglied des Monetary Policy Committee der Bank of England, bei. Saunders sagte, über eine fortgesetzte Schwäche der britischen Währung würde er sich nicht wundern. Darüber hinaus gab es Bemerkungen, die Bank of England müsse sich wegen eines zu schnellen Ansteigens der Inflation keine allzu großen Sorgen machen. Dies wurde als Hinweis gewertet, dass das Zinsniveau in Großbritannien vorerst sehr niedrig bleiben wird.Nach zwischenzeitlichen Gewinnen reichte es beim Dax letztlich nur zu einer Seitwärtsbewegung. Aus dem Handel ging der Index mit einem Minus von 0,4 % bei 10 577 Punkten. Zeitweise war der deutsche Leitindex bis auf 10 692 Zähler vorgerückt. Dass der Markt seine Gewinne nicht verteidigen konnte, ist nach Ansicht von Händlern darauf zurückzuführen, dass die Quartalszahlen des amerikanischen Aluminiumkonzerns Alcoa schwächer ausgefallen sind als erwartet. Alcoa eröffnet traditionell die Quartalssaison in den USA.Sehr fest zeigten sich am Dienstag Lufthansa mit einem Aufschlag von 5 % auf 9,81 Euro. Die Passagierzahlen für den September sind überraschend gut ausgefallen. Befördert wurden von der Fluggesellschaft 10,8 Millionen Passagiere, das sind 5,2 % mehr als im gleichen Vorjahresmonat.