AKTIEN

Fusionsfantasie treibt Bankenwerte an

Gewinnmitnahmen drücken Dax

Fusionsfantasie treibt Bankenwerte an

ku Frankfurt – Nach den Kursgewinnen des Vortags ist am europäischen Aktienmarkt am Mittwoch der Schwung verloren gegangen. Der Dax rückte im Tagesverlauf nur kurz in positives Terrain vor. Den Handel beendete er mit einem Minus von 0,6 % auf 10 593 Punkten. Der Euro Stoxx 50 verzeichnete ein leichtes Minus von 0,1 % auf 3 029 Zähler.Konjunkturdaten aus den USA vermochten den Kursen kaum Auftrieb zu verleihen, da sie zumeist den Erwartungen der Analysten entsprachen. So berichtete der private USDatendienstleister ADP von einem Stellenzuwachs in der Privatwirtschaft von 177 000 Jobs im August. Erwartet worden war ein Nettoanstieg um 175 000 Stellen.Fest zeigten sich im Dax die Bankentitel. Deutsche Bank befestigten sich um 2,5 % auf 13,21 Euro, Commerzbank legten um 3,4 % auf 6,31 Euro zu. Für Aufsehen sorgte ein Bericht des “Manager Magazins”, in dem es hieß, in der Deutschen Bank habe man die Idee einer Übernahme der Commerzbank ventiliert. Allerdings würde man einer solchen Transaktion derzeit nur wenig Chancen einräumen. Dazu sagte Deutsche-Bank-Chef John Cryan auf einer Bankentagung, ein Zusammenschluss der beiden deutschen Institute sei keine Option.Derweil hat Urs Rohner, Verwaltungsratschef von Credit Suisse, eine mögliche Fusion seines Hauses mit der Deutschen Bank als “Ding der Unmöglichkeit” bezeichnet. Eine solche Absicht würde schon an den Regulierern scheitern, die in der Finanzbranche kleinere Einheiten anstrebten. Gleichwohl zeigten sich Credit Suisse ebenfalls sehr fest. Die Aktie verteuerte sich in Zürich um 2,2 % auf 12,81 sfr. Am Markt hatten die Bemerkungen Cryans eine gewisse Fusionsfantasie geweckt, da sich dieser grundsätzlich für Zusammenschlüsse von Kreditinstituten in Deutschland und Europa ausgesprochen hatte.Etwas besser als der Gesamtmarkt hielten sich Volkswagen-Vorzüge. Sie legten um 0,2 % auf 124,50 Euro zu. Audi-Vertriebschef Dietmar Voggenreiter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, eine Einigung mit den US-Behörden im Dieselskandal sei im Oktober möglich. Spätestens Anfang November werde ein Abkommen mit den US-Behörden stehen.Munich Re befestigten sich um 1 % auf 162,05 Euro. Die Analysten der schweizerischen Großbank UBS haben das Kursziel für den Titel von 155 Euro auf 163 Euro angehoben. Die Experten der Bank blieben zwar bei ihrer Einstufung des Titels mit “Neutral”, sie verwiesen aber darauf, dass Munich Re unter den europäischen Rückversicherern das stabilste Chance-Risiko-Profil aufweise.ProSiebenSat.1 gaben um 3 % auf 38,56 Euro nach. Die Analysten der US-Großbank Citigroup raten zum Verkauf des Titels. Sie sehen das bisherige Umsatz- und Gewinnwachstum in Gefahr.Die Aktie des Möbelhändlers Steinhoff International verzeichnete ein starkes Minus von 7,5 % auf 5,39 Euro. Die veröffentlichten vorläufigen Quartalszahlen wurden mit Enttäuschung aufgenommen – trotz eines Gewinnanstiegs von mehr als 30 %.