AKTIEN

Gedämpfte Freude über Bayers Monsanto-Deal

Aktie legt um 0,3 Prozent zu - Kurssprung bei Braas Monier - Gewinnwarnung drückt Richemont

Gedämpfte Freude über Bayers Monsanto-Deal

ku Frankfurt – Am europäischen Aktienmarkt hat auch am Mittwoch die Dynamik gefehlt. Im Verlauf des Vormittags erarbeitete sich der Dax leichte Kursgewinne, bis dann ein schwacher Handelsauftakt in den USA zunächst für Gewinnmitnahmen sorgte. Der Index rutschte im Verlauf des Nachmittags kurz in negatives Terrain, bevor er später den Handel mit einem Minus von 0,1 % bei 10 378 Punkten beendete. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,2 % auf 2 969 Zähler nach.Bayer verteuerten sich um 0,3 % auf 93,55 Euro. Zeitweise kam die Aktie auf einen Kursgewinn von rund 4 %. Der deutsche Konzern ist mit seinem Gebot für den amerikanischen Saatgut- und Agrochemieriesen Monsanto am Ziel. Mit einem auf 128 Dollar je Monsanto-Aktie angehobenen Angebot kostet die Übernahme die Leverkusener knapp 60 Mrd. Euro. Es handelt sich damit um die größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte. Es gibt allerdings auch noch Risiken: Sollten die Kartellbehörden der Transaktion nicht zustimmen, muss Bayer Monsanto 2 Mrd. Dollar bezahlen.Unter Druck gerieten am Mittwoch Linde mit einem Abschlag von 1,3 % auf 143 Euro. Die Führungskrise bei dem Münchner Gasehersteller sorgt nach wie vor für Unmut bei den Anlegern. Am Dienstag war bekannt gegeben worden, dass Vorstandschef Wolfgang Büchele auf eine zweite Amtszeit verzichtet und im April kommenden Jahres aus dem Unternehmen ausscheidet. Finanzchef Georg Denoke verließ den Vorstand mit sofortiger Wirkung. Grund für den Streit ist die mittlerweile gescheiterte Fusion mit dem US-Konzern Praxair.Airbus verbilligten sich in Paris um 14 % auf 53,06 Euro. Das Spitzenmodell A380 sorgt mehr und mehr für Schwierigkeiten. So hat nun Singapore Airlines, einer der ersten Betreiber des Großflugzeugs, bekannt gegeben, den auslaufenden Leasingvertrag für die erste Maschine nicht zu verlängern. In nächster Zeit will die Airline auch über das Schicksal der vier anderen von ihr betriebenen Jets entscheiden.Einen Kurssprung von 19 % auf 25,86 Euro gab es bei dem Dachpfannenhersteller Braas Monier. Der amerikanische Dachbaustoffhersteller Standard Industries will nach Angaben von Braas Monier ein Übernahmeangebot abgeben. Der US-Konzern will 25 Euro je Aktie zahlen. Standard Industries ist mit einem Anteil von 29,1 % der Aktien bereits Großaktionär des deutschen Konkurrenten. Der Aufsichtsrat von Braas Monier ließ verlauten, er unterstütze die Offerte der Amerikaner nicht. Standard Industries ist selbst nicht börsennotiert.Im TecDax war Dialog Semiconductor der größte Kursgewinner. Die Aktie verteuerte sich um 3,3 % auf 32,89 Euro. Der Titel des Apple-Zulieferers profitiert davon, dass es mittlerweile eine hohe Zahl von Vorbestellungen für das neue iPhone 7 gibt. Die US-Telefongesellschaft Sprint hatte erklärt, die Zahl der ihr vorliegenden Vorbestellungen sei fast viermal größer als die entsprechende Zahl beim vorigen Modellwechsel. In Zürich kam der Kurs des schweizerischen Luxusgüterherstellers Richemont unter Druck. Der Kurs büßte 3,9 % auf 57,45 sfr ein. Der nach der französischen LVMH zweitgrößte Luxusgüterkonzern der Welt gab eine Gewinnwarnung ab. Er leidet unter der schwachen Nachfrage vor allem nach Luxusuhren. Das Unternehmen gab bekannt, dass der Umsatz in den ersten fünf Monaten des im April beginnenden Geschäftsjahres um 14 % eingebrochen sei. Das Management ließ verlauten, auch im September gebe es noch ein schwieriges Marktumfeld. Für die ersten sechs Monate per Ende September geht der Konzern von einem Rückgang des operativen Ergebnisses um rund 45 % aus. Dazu würden auch einmalige Restrukturierungsaufwendungen beitragen, hieß es. Deutliche Schwäche habe das Geschäft in Frankreich und in Japan gezeigt.