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Geldmarktsätze des Bundes fallen auf Rekordtief

Zwölfmonatstitel liegt bei minus 0,5427 Prozent

Geldmarktsätze des Bundes fallen auf Rekordtief

kjo Frankfurt – Am kurzen Ende der Kurve sacken die Bundrenditen immer tiefer in den negativen Bereich ab. Das wurde bei der gestrigen Geldmarktauktion einmal mehr unter Beweis gestellt. Die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt, hatte zwölfmonatige Geldmarktpapiere im Angebot, die trotz der Minussätze problemlos bei den Anlegern untergebracht werden konnten. Die negativen Zinsen bzw. Renditen zeigten somit abermals keine abschreckende Wirkung.Offeriert wurde ein Volumen von 1,5 Mrd. Euro. Seitens der Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Häuser, mit denen der Bund seit Primärmarktgeschäft abwickelt, – kamen Bietungen im Umfang 2,595 Mrd. Euro. Davon entfielen 1,62 Mrd. Euro auf Kursgebote und 975 Mill. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich 22 Banken der insgesamt 36 Mitglieder umfassenden Bietergruppe. Sie gaben insgesamt 41 Gebote ab, wie die Finanzagentur im Anschluss an die Auktion mitteilte.In die Zuteilung gingen Papiere im Umfang 1,27 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,55 %. Der gewogene Durchschnittskurs lag bei 100,55171 %. Die Anleger bekamen das Papier zu einer durchschnittlichen Rendite von – 0,5427 %. Das war der tiefste Satz, der für diese Laufzeit jemals in einer Auktion gemessen wurde. Das bisherige Tief wurde bei der Versteigerung Ende April mit – 0,5276 % erzielt. Am Kapitalmarkt ging es bislang aber noch tiefer in den Minusbereich hinein. Bei der zweijährigen Bundesschatzanweisung wurde bei der Auktion am 9. März dieses Jahres eine Rendite von – 0,55 % gesehen. Die Überdeckung errechnete sich gestern mit 2,0. Papiere für 230 Mill. Euro kamen in die sogenannte Marktpflegequote. Hierbei handelt es sich um den Eigenbestand des Bundes. Die Platzierung der Papiere am Sekundärmarkt erfolgt aber durch die Finanzagentur. In ruhigen BahnenIn ruhigen Bahnen verlief das Geschäft am Sekundärmarkt. Der Bund-Future mit Juni-Fälligkeit bewegte sich in der Bandbreite von 163,34 % bis 164,07 % und war abends bei 163,43% mit 13 Ticks leicht im Minus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 0,18 % nach 0,17 % am vorigen Freitag. Das Tagestief wurde mit 0,14 % gesehen.