Geldmarktsätze des Bundes fast wieder auf Rekord
kjo Frankfurt – Am kurzen Ende der Kurve liegt der Bund nicht nur weiterhin im negativen Renditebereich, er ist sogar fast schon wieder auf dem Rekordtief angekommen. Das zeigte sich gestern bei einer Auktion von Geldmarktpapieren.Die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt, trat mit sechsmonatigen Geldmarkttiteln am Markt auf. Dieses ist die kürzeste Laufzeit, die der Bund im Angebot hat. Offeriert wurde ein Volumen von 2 Mrd. Euro. Seitens der Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Häuser, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft abwickelt – kamen Bietungen über 2,81 Mrd. Euro. Davon entfielen 1,17 Mrd. Euro auf Kursgebote und 1,64 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. Nach Angaben der Finanzagentur beteiligten sich 24 Banken der aktuell insgesamt 37 Mitglieder umfassenden Bietergruppe. Sie gaben 37 Gebote ab.In die Zuteilung gingen Papiere für 1,805 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,132 %. Der gewogene Durchschnittskurs lag bei 100,1345 %. Die gewogene Durchschnittsrendite wurde mit – 0,2657 % ermittelt. Damit wurde fast wieder das Rekordtief erreicht, das in dieser Laufzeit bei der vorigen Auktion am 13. April erzielt wurde. Seinerzeit lag die Rendite bei 0,2765 % nur geringfügig tiefer. Die Überdeckung wurde mit 1,6 ermittelt. In die Marktpflegequote gingen Papiere für 195 Mill. Euro. Die Marktpflegequote ist der Eigenbestand des Bundes. Die Platzierung der Titel am Sekundärmarkt erfolgt aber durch die Finanzagentur.Der Kursrückgang am Sekundärmarkt am längeren Ende setzte sich zum Wochenauftakt fort. Allerdings nahm die Dynamik weiter ab. Der Bund-Future mit Juni-Fälligkeit lag im späten Handel bei 154,00 % mit 76 Ticks im Minus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe kletterte von 0,55 % auf 0,60 %. Das Tagestief wurde schon wieder bei 0,52 % gesehen. Unter anderem standen sich verbessernde Inflationserwartungen der Marktteilnehmer hinter den weiteren Kursrückgängen.Würth Finance brachte einen siebenjährigen Bond. Erste preisliche Überlegungen gingen in die Richtung eines Spread von 50 bis 55 Basispunkten (BP). Das Pricing erfolgte schließlich zu einem Spread von 45 BP. Der Kupon liegt bei 1 %. Die Bücher sollen kurz vor der Schließung ein Volumen von mehr als 1,1 Mrd. Euro aufgewiesen haben. Das Volumen des Bonds wurde später mit 500 Mill. Euro festgezurrt. Die Häuser Deutsche Bank, DZ Bank, HSBC, Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) wurden federführend für die von S & P mit Single-A benotete Adresse tätig.