Geldmarktsätze des Bundes weiter deutlich negativ
kjo Frankfurt – Der Bund bekommt am kurzen Ende der Kurve weiterhin Geld für die Kreditaufnahme bezahlt. Denn die Geldmarktsätze des Bundes verharren weiterhin im negativen Bereich, und zwar deutlich. Das zeigte sich gestern bei der Auktion von Sechsmonatspapieren.Die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt, hatte von den bis Februar kommenden Jahres laufenden Titeln ein Volumen von 2 Mrd. Euro im Angebot. Seitens der Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Banken, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft abwickelt, – kamen Gebote im Umfang von 2,861 Mrd. Euro, was erneut unterstrich, dass der Bund auch bei negativen Sätzen – dazu noch in einer Phase, in der sich weite Anlegerkreise im Sommerurlaub befinden, – keinerlei Platzierungsschwierigkeiten hat. Von den Gesamtbietungen entfielen 1,285 Mrd. Euro auf Kursgebote und 1,576 Mrd. Euro Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich 21 Banken der insgesamt 37 Mitglieder umfassenden Bietergruppe. Sie gaben 38 Gebote ab, teilte die Finanzagentur mit.In die Zuteilung gingen Papiere für 1,876 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,131 %. Der gewogene Durchschnittskurs war bei 100,13165 %. Die Durchschnittsrendite war bei – 0,2601 % und damit praktisch auf dem Niveau, das bei der vorigen Auktion ermittelt wurde. Mitte Juli lag die Rendite dieser Titel bei – 0,2607 %. Die Überdeckung war bei 1,5. Titel für 124 Mill. Euro gingen in die sogenannte Marktpflegequote. Dies ist der Eigenbestand des Bundes. Die Platzierung der Papiere am Sekundärmarkt erfolgt aber durch die Finanzagentur.In den übrigen Segmenten des europäischen Primärmarktes war es ausgesprochen ruhig. Die Europäische Investitionsbank (EIB) stockte noch die im März 2022 fällige ECoop-Anleihe mit einem Kupon von 0,375 % auf. Bei diesen Anleihen arbeitet die EIB im Primärmarkt zusammen mit Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Der Bond wurde um 300 Mill. Euro aufgestockt. Das Volumen liegt nun bei 800 Mill. Euro. Der Titel ging zu einem Spread von – 27 Basispunkten an die Anleger.Am Sekundärmarkt pendelten die Notierungen der Bundesanleihen in engen Bandbreiten. Der Bund-Future mit September-Fälligkeit bewegte sich in der Spanne von 153,86 % bis 154,45 % und war abends bei 153,98 % mit 45 Ticks im Minus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe war bei 0,66 % unverändert.