DEVISEN

Gemeinschaftswährung erlebt eine Berg-und-Tal-Fahrt

Euro im Schlepptau des Rentenmarktes

Gemeinschaftswährung erlebt eine Berg-und-Tal-Fahrt

kjo Frankfurt – Zu einem ruhigen Feiertagshandel – wie er ansonsten sehr häufig zu beobachten ist – ist es gestern an Fronleichnam an den Devisenmärkten nicht gekommen. Der Euro erlebte eine wahre Berg-und-Tal-Fahrt. Die Gemeinschaftswährung legte am Donnerstagvormittag zunächst um mehr als einen Cent zu. Nach einem Tagestief von 1,1232 wurde das Tageshoch gegenüber dem Dollar mit 1,1379 erreicht. Am Nachmittag kam es dann aber zur Gegenbewegung, und die Gemeinschaftswährung musste ihre zuvor gesehenen Aufschläge wieder fast vollständig abgeben. Im späten Handel wurden für einen Euro dann 1,1263 Dollar bezahlt. Damit wies die Gemeinschaftswährung ein Minus von 0,1 % gegenüber dem Stand vom Mittwoch aus.Im Vormittagshandel hatte der Euro noch von den weiter steigenden Marktzinsen profitiert. Ausschlaggeben war in diesem Zusammenhang, dass sich der kräftige Kurssturz an den Rentenmärkten der Eurozone, der am Mittwochnachmittag Fahrt aufgenommen hatte, zunächst noch fortsetzte. Nicht nur Bundesanleihen wurden von den Verkäufen erfasst. Auch die Staatspapiere der Eurozonenperipherieländer gerieten in den Strudel.Die kräftigen Kursschwankungen begründeten Marktteilnehmer mit dem Bondkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB). Am Mittwoch hatte EZB-Präsident Mario Draghi gewarnt, dass sich die Anleger an stärkere Kursschwankungen gewöhnen müssen. Experten vertreten die Ansicht, dass die EZB dafür mitverantwortlich ist. Ihr Argument lautet, dass die Notenbank den Handel austrocknet. Denn sie nimmt in erheblichem Umfang Staatsanleihen und andere Bonds vom Markt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Monatlich werden Anleihen für 60 Mrd. Euro gekauft.