Gemischte IPO-Bilanz an der Euronext
ck Frankfurt – Die Mehrländerbörse Euronext blickt auf einen gemischten IPO-Jahrgang 2018 zurück. Mit 29 Börsengängen wurde zwar das Ergebnis des Vorjahres (27 IPOs) übertroffen, wie Michael Schatzschneider, Deutschland-Repräsentant der Euronext, der Börsen-Zeitung sagte. Allerdings seien die erlösten Mittel von 4,2 Mrd. auf 3,6 Mrd. Euro zurückgegangen. Zudem habe die Unsicherheit bzw. die dadurch gestiegene Volatilität im vierten Quartal zu zahlreichen Verschiebungen geführt. 64 Börsengänge seien in Europa verschoben worden, 18 an der Euronext.Nach einem ersten Schub im Februar sei die Volatilität gesunken, wodurch sich ein IPO-Fenster geöffnet habe. “Jetzt sehen wir, dass sich die Volatilität auf recht hohem Niveau hält”, sagte Schatzschneider. Die Investoren hielten sich extrem zurück und seien sehr preissensitiv, was viele Verschiebungen zur Folge habe. “Wir hoffen, dass sich die Verunsicherung durch die Situation in Italien und den Brexit legen und wir ein gutes erstes Halbjahr haben werden. Wir sehen aber durchaus, dass die IPO-Fenster kürzer werden.” Gründe seien neben der Volatilität die wachsende Bedeutung, die die Quartalsberichterstattung der Unternehmen ab dem zweiten Halbjahr 2019 haben werde. “Alle sprechen ja über eine Abschwächung auf Makro-Ebene, und es bleibt abzuwarten, wie sich das in den Zahlen der Unternehmen niederschlagen wird.” 2019 werde ein spannendes IPO-Jahr sein. Denn neben den kürzeren IPO-Fenstern gebe es eine Vielzahl von Kandidaten für Börseneinführungen. Die Unternehmen, die ihr IPO verschoben hätten, seien aufgrund ihrer bereits erfolgten Vorbereitungen in der Lage, kurzfristig an die Börse zu gehen. Hinzu kämen die neuen Kandidaten. Es zeichneten sich ein Wettbewerb der IPO-Kandidaten und ein gedrängter Kalender ab. Sofern das IPO-Fenster offen sei, werde es im ersten Halbjahr voraussichtlich viele Börsengänge geben. Das zweite Halbjahr werde dann vom fundamentalen Newsflow aus den Unternehmen geprägt sein. “Position gefestigt”Positiv sei, dass im alten Jahr 21 der 29 Firmen, die an der Euronext an die Börse gegangen seien, Technologiefirmen gewesen seien. Neben vielen kleineren IPOs habe es Leuchtturm-Transaktionen wie die Einführung van Adyen, das bislang größte IPO eines Fintech in Europa, gegeben. “Damit haben wir unsere Position als die Nasdaq Europas gefestigt”, sagte Schatzschneider. Neben französischen Firmen seien auch Tech-Unternehmen aus Belgien, Italien und den Niederlanden an der Euronext an die Börse gegangen.