AKTIEN

Gewinnmitnahmen machen Dax zu schaffen

Deutsche Bank und Lufthansa gesucht - Kurssturz bei britischer Next nach verhaltener Prognose

Gewinnmitnahmen machen Dax zu schaffen

ku Frankfurt – Am europäischen Aktienmarkt ist es am Mittwoch zu Gewinnmitnahmen gekommen. Nach anfänglichen Verlusten schloss der Dax mit 11 584 Punkten in etwa auf Vortagesstand. Der Euro Stoxx 50 legte minimal um 0,1 % auf 3 318 Zähler zu. Händler sagten, die leichte Erholung des Euro habe auf dem Markt gelastet. Die Gemeinschaftswährung legte mit Blick auf die Entwicklung der Inflationsrate der Eurozone zu. Wegen der gestiegenen Energiepreise lag die Geldentwertung im Dezember bei 1,1 % und damit auf dem höchsten Stand seit drei Jahren. Marktteilnehmer betonten, ein nachhaltiger Anstieg könnte die EZB dazu bewegen, ihr Anleihenkaufprogramm einzuschränken. Allerdings wiesen Analysten darauf hin, dass die Kernrate der Geldentwertung, die die Energiepreise ausblendet, weiterhin schwach ist.Sehr fest zeigten sich Deutsche Bank mit einem Aufschlag von 3,1 % auf 18,26 Euro. Die Analysten der britischen Investmentbank Barclays haben das Kursziel für die Aktie deutlich von 12,50 Euro auf 19 Euro angehoben. Allerdings haben sie ihre Einstufung des Titels bei “Equal-Weight” belassen. Zudem teilte die Deutsche Bank mit, dass die von ihr aufgelegten Immobilienfonds im vergangenen Jahr Objekte im Wert von 3,74 Mrd. Euro gekauft beziehungsweise verkauft hätten. Dies sei ein neuer Rekordwert.Lufthansa verteuerten sich um 2,2 % auf 12,76 Euro. Die Airline teilte mit, dass sie im laufenden Jahr mehr als 3 000 Mitarbeiter zusätzlich einstellen will. Darunter sollen etwa 2 200 Flugbegleiter sein. Am Lufthansa-Drehkreuz Frankfurt will die Fluggesellschaft 1 400 Mitarbeiter zusätzlich beschäftigen. Textileinzelhandel schwachSehr schwach zeigten sich die europäischen Werte aus dem Textileinzelhandel. Ursache dafür war eine Gewinnwarnung des britischen Modehändlers Next. Die Aktie der britischen Gesellschaft stürzte um 14,4 % auf 41 Pfund ab. Zeitweilig betrug das Minus 15 %. In einer Mitteilung von Next war von einem schwierigen Weihnachtsgeschäft die Rede. Mit Blick auf nachlassende Konsumausgaben sowie die Schwäche des britischen Pfund rechnet das Unternehmen mit einem herausfordernden Jahr 2017. Im vierten Quartal gaben die Erlöse des Einzelhändlers im Vorjahresvergleich um 7 % nach. “Next benötigt ein Sanierungskonzept”, betonten die Analysten des britischen Brokerhauses ETX Capital. Im Gefolge der Next-Aktie büßten Marks & Spencer 6,1 % auf 3,28 Pfund ein. Die Aktie der schwedischen Hennes & Mauritz verbilligte sich um 1,9 % auf 247 skr. Die Aktie der Zara-Muttergesellschaft Inditex büßte 0,9 % auf 31,97 Euro ein. Associated British Foods, die Mutter des Billigtextilienhändlers Primark, verzeichnete einen Rückgang des Aktienkurses um 3,7 % auf 25,91 Euro.Im MDax gehörten Hella (-2,2 % auf 35,50 Euro) zu den schwächsten Titeln. Mainfirst hat die Aktie von “Outperform” auf “Neutral” herabgestuft. Die Rede ist von einer tristen Erlösdynamik, die sich auch im zweiten Quartal des Geschäftsjahres nicht geändert haben dürfte. Nordex gefragtIm TecDax legten Nordex um 2,6 % auf 21,16 Euro zu. Die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs belassen die Aktie auf ihrer “Conviction Buy List”, bei einem Kursziel von 31 Euro. Die Hersteller von Windkraftanlagen hätten im vierten Quartal ein enormes Auftragswachstum vorweisen können, betonen die Analysten.