Gewinnwarnung belastet Deutsche Bank
kra Frankfurt – Eine Gewinnwarnung hat die Aktie der Deutschen Bank am Donnerstag deutlich ins Minus gedrückt. Mit einem Verlust von 2,7 % auf 33,35 Euro zählte das Papier zu den Tagesverlierern im Dax, der lediglich moderat um 0,4 % auf 7 582 Punkte nachgab. Das Institut erwartet durch den begonnenen Umbau “signifikant negative” Auswirkungen auf den Ertrag und schrieb damit erneut Schlagzeilen, nachdem am Vortag schon die Ermittlungen der Justiz im Skandal um den Handel mit CO2-Zertifikaten Aufsehen erregt hatten. Anleger zeigten sich überrascht, der Aktienkurs rutschte deshalb am Mittag steil ab.Im Nachmittagshandel rückte dann mit der UBS (- 1,1 % auf 15,08 sfr) ein zweiter Finanztitel in den Fokus. Aus Kreisen verlautete, die Bank müsse mehr als 1 Mrd. Dollar bezahlen, um die Ermittlungen amerikanischer und britischer Behörden im Libor-Skandal beizulegen. Der UBS wird vorgeworfen, gemeinsam mit anderen den Referenzzinssatz für Finanzgeschäfte manipuliert zu haben. Es wäre die bislang höchste Strafe; Barclays hatte im Sommer knapp 470 Mill. Dollar bezahlt.Am Gesamtmarkt verlief der Handel hingegen recht ruhig. Nach den erhofften Stimuli der Federal Reserve, die am Mittwoch noch die Kurse beflügelt hatten, kehrte nun die Sorge über das fiskalische Kliff in den USA zurück an den Markt. Der Euro Stoxx 50 zeigte sich lange Zeit etwas schwächer und schloss dann kaum verändert bei 2 628 Punkten, der Stoxx Europe 50 gab um 0,3 % auf 2 593 Zähler nach.Im Londoner Handel verbilligten sich AstraZeneca um 2,8 % auf 2 967,09 Pence. Der Pharmakonzern musste einen Rückschlag bei der Entwicklung eines Rheuma-Mittels einstecken: Das Präparat schnitt in Studien schlechter ab als ein Konkurrenzprodukt.Die Papiere von BG Group fielen um 1,7 % auf 1 050,71 Pence. Der Öl- und Gaskonzern bekommt zum Jahreswechsel einen neuen Mann an der Spitze: Der langjährige Shell-Manager Chris Finlayson, seit 2010 an Bord, soll dann Frank Chapman ablösen, wie der Konzern mitteilte. Chapman gehe aus gesundheitlichen Gründen damit sechs Monate früher als geplant in den Ruhestand.Centamin brachen bei enorm hohen Umsätzen um 47,4 % auf 21,58 Pence ein. Das Unternehmen musste wegen knapper Kassen den Betrieb seiner einzigen Goldmine in Ägypten einstellen. Ob und wann der Betrieb wieder anläuft, blieb offen. Im Sog dieser Meldungen sackten Capital Drilling um 37,7 % auf 15,77 Pence ab. Centamin ist Hauptkunde des Herstellers von Bohrgeräten.Gefragt waren die Anteilscheine von Danone, die sich um 0,8 % auf 50,74 Euro verbesserten. Der Nahrungsmittelkonzern reagiert mit einem Kostensenkungsprogramm auf die rückläufige Nachfrage in den schuldengeplagten Ländern in Südeuropa. Geplant seien Einsparungen von weiteren rund 200 Mill. Euro in den kommenden zwei Jahren, teilte der Konzern mit. Ein Stellenabbau ist nicht ausgeschlossen.