Märkte am MittagAnleger verunsichert

Gewinnwarnungen von Airbus und Merck setzen den Dax unter Druck

Gewinnwarnungen von Airbus und Merck haben Dax bis zum Mittag unter Druck gesetzt. Sehr schwach präsentierte sich erneut der japanische Yen, es wird mit einer Intervention der Notenbank des Landes gerechnet. Geopolitische Sorgen halten derweil den Ölpreis auf einem hohen Niveau.

Gewinnwarnungen von Airbus und Merck setzen den Dax unter Druck

Nach den Kursgewinnen der vergangenen Woche und dem positiven Handelsverlauf vom Montag hat es am Dienstag spürbare Verluste gegeben. Der Dax verzeichnete kurz nach einem noch robusten Auftakt eine deutlichen Rückgang. Dafür sorgten vor allem Gewinnwarnungen von Airbus und Merck. Zum Mittag kam er auf ein Minus von 1% auf 18.146 Punkte. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,4% auf 4.930 Zähler.

Für eine schlechte Stimmung sorgte eine Gewinnwarnung das europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns. Bis zum Mittag brach der Kurs der Aktie um 11,5% auf 131,80 Euro ein. Wegen Abschreibungen in der Raumfahrtsparte und anhaltenden Problemen in den Lieferketten hat der Konzern seine Jahresziele gesenkt. Erwartet wird nun ein bereinigter Gewinn vor Steuern und Zinsen von 5,5 Mrd. Euro. Bislang waren 6,5 bis 7 Mrd. Euro veranschlagt worden. Zudem ist die Rede davon, dass im laufenden Jahr nur noch rund 770 Flugzeuge ausgeliefert werden und nicht, wie in Aussicht gestellt, ungefähr 800 Maschinen. Händler sprachen von einer unerwarteten Gewinnwarnung. Die Analysten von J.P. Morgan und RBC senkten die Kursziele für die Aktie, während die Anlageexperten der Deutschen Bank ihre Kaufempfehlung für den Titel zurücknahmen. Unter Druck gerieten auch die Titel des Flugtriebwerkherstellers MTU Aero Engines, die 5,3% auf 216,60 Euro einbüßten.

Merck stürzten bis zum Mittag um 9% auf 152,10 Euro ab. Der Pharma- und Chemiekonzern hat bei dem neuen Krebsmedikament Xevinapant einen empfindlichen Rückschlag hinzunehmen. Er muss nämlich zwei bereits weit fortgeschrittene Studien einstellen. Analysten waren davon ausgegangen, dass das Medikament zu einem Blockbuster mit mehr als 1 Mrd. Euro Umsatz pro Jahr wird. Analyst Peter Verduld von der Citigroup sprach laut dpa-AFX von einer „bitteren Pille“.

Fest zeigten sich hingegen die Titel der Baumarktkette Hornbach. Sie verzeichneten ein Plus von 3,3% auf 80,50 Euro. Dank des warmen Wetters im März und April hat das Unternehmen zu Beginn des Geschäftsjahres den Umsatz steigern können.

Am Devisenmarkt stand die japanische Währung erneut unter Druck. Der Greenback scheiterte allerdings an der Marke von 160 Yen je Dollar. Zum Mittag wurde er zu 159,46 Yen gehandelt. Auch gegenüber anderen Währungen zeigte sich Japans Devise schwach. Gegenüber dem britischen Pfund erreichte sie mit 202,52 Yen fast die niedrigsten Stand seit 16 Jahren. Erwartet wird, dass es erneut zu einer Intervention der Bank of Japan kommen könnte. Ende April und Anfang Mai hatte es bereits Interventionen im Volumen von 9,8 Bill. Yen bzw. 61,3 Mrd. Dollar gegeben. Unverändert gegenüber Vortag präsentierte sich in der Euro mit 1,0733 Dollar.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude war mit 85,97 Dollar je Barrel gegenüber Vorabend praktisch unverändert. Er zeigt sich nach einem Anstieg von rund 3% in der vergangenen Woche aber sehr fest. In einer ersten Schätzung hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl seien in der vergangenen Woche um 3 Mill. Barrel zurückgegangen. Zudem belastet die Aussicht, dass ein Krieg zwischen Israel und dem Libanon immer wahrscheinlicher wird, was in eine große regionale Auseinandersetzung in der weltweit wichtigsten Ölregion Naher Osten münden könnte.