Globale Family Offices schichten verstärkt um

Satte 46% der globalen Family Offices und damit fast doppelt so viele Befragte wie noch vor zwei Jahren beabsichtigen Änderungen an ihrer Anlagestrategievorzunehmen. Zu diesem Ergebnis kommt die globale Family-Office-Studie von Blackrock.

Globale Family Offices schichten verstärkt um

Family Offices schichten verstärkt um

Blackrock-Studie: 46 Prozent wollen Anlagestrategie verändern

wrü Frankfurt

Satte 46% der globalen Family Offices und damit fast doppelt so viele Befragte wie noch vor zwei Jahren beabsichtigen, Änderungen an ihrer Anlagestrategie oder ihrem Portfolio vorzunehmen. Zu diesem Ergebnis kommt die globale Family-Office-Studie des Vermögensverwalters Blackrock, die alle zwei Jahre durchgeführt wird und an der dieses Mal 120 Single Family Offices mit einem Gesamtvermögen von 243 Mrd. Dollar teilnahmen.

Als Gründe für die veränderte Allokation werden die erhöhte Volatilität, steigende Inflation und Zinsen sowie geopolitische Spannungen genannt. Einige Family Offices nehmen nach Angaben von Blackrock eine Umschichtung ihrer Portfolios weg von illiquiden Vermögenswerten vor, um Chancen auf den öffentlichen Märkten zu nutzen. So hätten zum Beispiel 70% der Befragten ihre Allokation in öffentlichen Schulden mit Investment Grade erhöht. Hingegen konzentrierten sich andere Family Offices auf private Vermögenswerte, um dort höhere Renditen zu erzielen.

Insgesamt haben laut der Studie höhere Zinsen die Anleihen- und Geldmärkte grundlegend verändert. Geopolitische Instabilität und Störungen in der Lieferkette hätten die im Grunde langfristig orientierten Anleger dazu veranlasst, ihre geografische Allokation zu überdenken.  Aufgrund des verlangsamten Wachstums und der höheren Marktvolatilität würden viele Family Offices ihr Engagement in Wachstumsbranchen über öffentliche und private Märkte neu überprüfen.

Volatilität als Gelegenheit

Aufgrund von Inflation und der geopolitischen Entwicklungen würden die Family Offices ihren Investmentansatz überdenken. Family Offices verfolgen mehr taktische Möglichkeiten, um Alpha aus einer sich verändernden Marktsituation zu gewinnen. Dies führe zu häufigeren Portfolioüberprüfungen und Input von externen Partnern. 87% der befragten Family Offices sehen in der Marktvolatilität eine Gelegenheit, um Alpha zu generieren.

Renditestarke alternative Anlagen stehen laut der Studie weiterhin im Mittelpunkt dieser Anlegergruppe, doch strebten Family Offices eine Diversifizierung ihrer Privatmarktallokationen an. Family Offices würden dabei nach externen Partnern suchen, die ihnen helfen, Chancen in einem breiteren Spektrum potenzieller Investitionen zu nutzen

Auch die Gewichte bezüglich verschiedener Investitionsthemen würden sich aller Wahrscheinlichkeit nach verändern. Besonders im Fokus der Family Offices stehen inzwischen Investitionen in Infrastruktur. Hier gaben 42% der Befragten an, ihre Investitionen in diesen Subsektor erhöhen zu wollen. Großes Interesse herrscht auch bei Private Credit, hier wollen 28% der Befragten ihre Allokation erhöhen. Danach folgen direkte Private-Equity-Deals mit 28% der Befragten, Private Equity Funds mit 22% der Befragten und Real Estate mit 8% der Befragten.

Bei ihren Investments sehen sich die befragten globalen Family Offices mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Dazu zählt vor allem der Zugang zu den besten direkten Deals und den besten Managern, den 41% nannten. Als Herausforderungen werden von 40% der Befragten auch die hohen Gebühren gesehen. Hinzu kommen Liquiditätseinschränkungen, die 35% als „Key Challenge“ nannten sowie der Mangel an Transparenz, den 35% der Befragten als Herausforderung anführten.

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