Globale Invesco-Studie

Staatsinvestoren richten ihre Portfolios neu aus

Staatsinvestoren richten ihre Portfolios zunehmend auf das neue, von einer anhaltend hohen Inflation sowie zunehmenden geopolitischen und klimabezogenen Risiken geprägte makroökonomische Umfeld aus. Dies stellt die elfte Global Sovereign Asset Management Studie von Invesco fest.

Staatsinvestoren richten ihre Portfolios neu aus

Staatsinvestoren richten Portfolios neu aus

Globale Invesco-Studie: Reaktion auf ein Jahr negativer Renditen

wrü Frankfurt

Staatsinvestoren richten ihre Portfolios zunehmend auf das neue, von einer anhaltend hohen Inflation sowie zunehmenden geopolitischen und klimabezogenen Risiken geprägte makroökonomische Umfeld aus. Durch den schnellen Anstieg der Zinsen und die starken Kurskorrekturen an den Kapitalmärkten weisen die meisten Staatsfonds für das Jahr 2022 eine negative Rendite aus. Mit 86% geht die überwältigende Mehrheit der Staatsinvestoren davon aus, dass die Inflation in den nächsten zehn Jahren höher sein wird als in den vergangenen zehn Jahren. Bei vielen führt dies zu einem grundlegenden Umdenken in Bezug auf die Ansätze für das Engagement in Anleihen und Private-Market-Anlagen sowie zu einem erneuten Interesse an den Emerging Markets. Zu diesem Ergebnis kommt die elfte Global Sovereign Asset Management Study des Vermögensverwalters Invesco.

Die Studie, die inzwischen als ein führendes Barometer für die Investmentaktivitäten von Staatsinvestoren gilt, gibt die Einschätzungen von 142 Chief Investment Officers, Anlageklassen-Verantwortlichen und Senior-Portfoliostrategen von 85 Staatsfonds und 57 Zentralbanken wieder, die zusammen ein Vermögen von 21 Bill. US-Dollar verwalten. „Obwohl die Renditen im Jahr 2022 im Schnitt negativ waren, variieren die einzelnen Ergebnisse erheblich“, erklärt Rod Ringrow, Head of Official Institutions bei Invesco. „Am besten haben diejenigen abgeschnitten, die die Risiken der überreizten Kursniveaus erkannten und bereit waren, ihre Portfolios nennenswert anzupassen. Die wichtigste Lehre des Jahres 2022 ist, dass Staatsinvestoren bereit sein müssen, flexibler zu agieren und schneller auf eine Veränderung des Marktumfelds zu reagieren.“ Die höheren Zinsen haben laut der Studie zu einem erneuten Interesse an Emerging-Market-Anlagen geführt. In den vergangenen Jahren, als die Kurse an den Kapitalmärkten der Industrieländer vor dem Hintergrund negativer Realzinsen in die Höhe schnellten, hätten viele Fonds wenig Notwendigkeit gesehen, das für große Emerging-Market-Allokationen erforderliche zusätzliche Research zu betreiben oder das mit diesen Anlagen verbundene höhere Risiko einzugehen. Durch die Normalisierung der Zinsen dürfte sich dies jedoch ändern. Satte 71% der staatlichen Investoren erwarten, dass Emerging-Market-Anlagen in den nächsten drei Jahren eine mindestens genauso gute Performance erzielen werden wie Industrieländerinvestments.

Staatsinvestoren zeigen gemäß der Studie weiter Interesse an außerbörslichen Anlagen, wobei Infrastruktur auf Sicht der nächsten fünf Jahre auch als insgesamt attraktivste Anlageklasse betrachtet wird, vor Anleihen, Private Equity und Aktien. Das für Staatsinvestoren aktuell am wenigsten attraktive Segment der privaten Märkte seien Immobilien, was vor allem auf das schwierige Umfeld im Büro- und Einzelhandelssektor zurückzuführen sei.

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