Goldman-Sachs-Prognose drückt Ölpreis
ku Frankfurt – Eine von den Analysten von Goldman Sachs deutlich reduzierte Prognose für den Ölpreis hat am Freitag für einen kräftigen Preisverfall gesorgt. So brach der Ölpreis zeitweise um mehr als 3 % ein. Am Abend war das Barrel der wichtigsten Nordseesorte Brent Crude dann für 48,87 Dollar zu haben, ein Minus gegenüber Vortag von 1,8 %. Damit hat sich wieder einmal erwiesen, dass Marktteilnehmer auf die Prognosen der US-Investmentbank besonders stark achten.Die US-Analysten erwarten für das Gesamtjahr 2016 nun einen durchschnittlichen US-Ölpreis von 45 Dollar je Barrel. Bislang waren sie von 57 Dollar ausgegangen. Für Brent Crude rechnen sie nun mit 49,50 Dollar nach bisher 62 Dollar. “Der Ölmarkt wird noch länger überversorgt sein als von uns bisher erwartet. Wir sagen nun voraus, dass der Überschuss auch 2016 anhalten wird”, schreiben sie. Zudem betonen die Experten der Bank, sie schließen nicht aus, dass der Ölpreis bis auf 20 Dollar fällt. Das Potenzial für einen solchen Preissturz werde mit der zunehmenden Füllung der Lagerkapazitäten größer. Allerdings weisen die Analysten darauf hin, dass dies nicht ihr Basis-Szenario sei.Der Brent-Ölpreis hat bereits kräftig nachgegeben. Mitte vergangenen Jahres befand er sich zeitweise auf einem Niveau von 120 Dollar. Im August dieses Jahres ist er zeitweise auf fast 42 Dollar zurückgefallen.Unterdessen hat die Internationale Energieagentur (IEA) die Erwartung geäußert, dass die US-Ölförderung im kommenden Jahr als Reaktion auf den von den Saudis begonnenen Preiskrieg erstmals seit Jahren wieder sinken wird. Die Agentur, die die Industrieländer in Fragen der Energiepolitik berät, geht davon aus, dass die US-Ölförderung 2016 um 0,4 Mill. Barrel pro Tag (bpd) zurückgehend wird, nach einem Anstieg von 1,7 Mill. bpd im Jahr 2014.Der Dax hat auch am Freitag nachgegeben. Er büßte 0,9 % auf 10 124 Punkte ein. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,8 % auf 3 188 Zähler nach. Am Markt hieß es, viele Akteure hielten sich vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am kommenden Donnerstag zurück. Dabei geht es um die Frage, ob die Fed erstmals seit 2006 wieder den Leitzins anhebt. Die Mehrheit der Fed-Beobachter geht aber davon aus, dass ein Zinsschritt noch nicht ansteht und frühestens im Dezember erfolgt.