Rohstoffe

Goldpreis erreicht fast sein Rekordhoch

Der Goldpreis hat am Donnerstag fast sein Rekordniveau erreicht. Erdgas war in Europa derweil so billig wie seit 21 Monaten nicht mehr.

Goldpreis erreicht fast sein Rekordhoch

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Goldpreis klettert fast auf Rekordhoch

Gas so billig wie seit 21 Monaten nicht mehr – Ölpreis nach Absturz etwas höher

ku Frankfurt

Der Goldpreis ist am Donnerstag fast bis auf sein Rekordniveau geklettert. In der Spitze erreichte der Spotpreis für das gelbe Metall in London 2.072,19 Dollar je Feinunze. Das Allzeithoch aus dem Jahr 2020 liegt bei 2.072,49 Dollar. Später gab der Goldpreis wieder nach, und das Metall ging am Nachmittag zu 2.040,94 Dollar um, ein leichter Rückgang gegenüber Vorabend von 0,1%.

Analysten führen den kräftigen Anstieg des Goldpreises auf mehrere Faktoren zurück, unter anderem auf die Unsicherheit durch die sich abzeichnende Rezession. Ferner sorge das vorläufige Ende der Zinserhöhungen durch die amerikanische Notenbank Federal Reserve dafür, dass der Anstieg der Opportunitätskosten der Goldhaltung im Vergleich zu verzinslichen und sicheren Assets wie Staatsanleihen nicht noch größer wird. Gemäß den Fed Funds Futures wird an den Märkten die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed anlässlich ihrer nächsten Zinssitzung im Juni nicht mehr an der Zinsschraube dreht, mit 98,5% angesetzt.

Analyst Ole Hansen von der Saxo Bank zählt laut der Nachrichtenagentur Reuters noch weitere Faktoren auf, die den Goldpreis stützen: „Zusätzlich zu den erhöhten geopolitischen Spannungen geben möglicherweise die Bankenkrise und das Debakel der US-Schuldengrenze zusätzliche Unterstützung.“

Nach zwei Tagen mit einem starken Preisverfall bei Rohöl hat es am Donnerstag nur eine zaghafte Erholung gegeben. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brand Crude legte um 0,6% auf 72,75 Dollar je Barrel zu, nachdem sie sich binnen zwei Tagen um rund 8% ermäßigt hatte. Bei der US-Sorte West Texas Intermediate war die Aufwärtsbewegung mit lediglich 0,3% auf 68,80 Dollar noch weniger schwungvoll. Am Markt hieß es, es gebe weiterhin starke Sorgen wegen der Entwicklung der Ölnachfrage in den kommenden Monaten. Zudem war das Ölangebot aus Russland in den vergangenen Monaten trotz der Sanktionen reichlich, so dass es am Markt bereits Spekulationen gab, dass Russland nicht wie angekündigt seine Förderung um 500.000 Barrel pro Tag (bpd) kürzen wird. Der stellvertretende russische Premierminister und frühere Ölminister Alexander Nowak sagte am Donnerstag jedoch, sein Land werde sich an die versprochene Kürzung von Februar bis Ende des Jahres halten.

Der Preis für Erdgas am europäischen Spotmarkt befindet sich aktuell auf dem niedrigsten Niveau seit 21 Monaten. Am virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF notierte der Monatskontrakt am Donnerstag nur zu 36,40 Euro je Megawattstunde. Auf dem Höhepunkt der europäischen Gaskrise im vergangenen Jahr war der Preis des entsprechenden Kontaktes über 330 Euro geklettert. Am Markt wird auf den hohen Füllstand der europäischen Gasspeicher sowie auf einen niedrigen Verbrauch durch das milde Wetter und durch ausreichend Wind für die Stromerzeugung verwiesen.

Gegenwärtig sind die Speicher in Europa gegen Ende der Heizsaison aufgrund des milden Winters zu rund 60% gefüllt, so dass die EU nur rund 30,5 Mrd. Kubikmeter Gas benötigt, um das Ziel eines Füllstands von 90% per 1. November zu erreichen.

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