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Goldpreis klettert auf Rekordhoch

Nach vielen Aktienmärkten und jüngst auch der Kryptowährung Bitcoin hat nun auch der Goldpreis ein Rekordhoch erreicht. Am Aktienmarkt kamen Zahlen und Pläne von Bayer nicht gut an.

Goldpreis klettert auf Rekordhoch

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Goldpreis klettert auf Rekordhoch

Edelmetall kostet mehr als 2.140 Dollar – Bayer größter Verlierer im Dax

tom Frankfurt

Nach vielen Aktienmärkten und jüngst auch der Kryptowährung Bitcoin hat nun auch der Goldpreis ein Rekordhoch erreicht. Am Dienstag wurde eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London bei 2.141 US-Dollar gehandelt. So teuer war das Edelmetall noch nie. Der alte Rekord aus dem Dezember ist damit Geschichte. Auch in Euro erreichte der Goldpreis ein Rekordhoch. Hier wurden 1.974 Euro für eine Feinunze des Edelmetalls gezahlt und damit ebenfalls so viel wie noch nie.

Seit Ende Februar geht es mit dem Goldpreis nach oben. Die Notierung ist in den vergangenen drei Handelstagen um etwa 100 Dollar je Unze gestiegen. Der Höhenflug wird am Markt auch mit einer stärkeren Nachfrage nach sicheren Anlagehäfen erklärt, zu denen das Edelmetall gezählt wird. Dabei wird unter anderem auf geopolitische Risiken im Nahen Osten verwiesen.

Hoffen auf Zinssenkungen

Mehr noch dürfte den Goldpreis aber die Hoffnung auf sinkende Zinsen treiben. Zuletzt wurde diese Spekulation durch enttäuschende Daten zur Stimmung in der US-Industrie und zur Konsumlaune in den USA verstärkt. Da Anlagen in Gold keine Zinsen abwerfen, verstärken sinkende Kapitalmarktrenditen die Nachfrage nach dem Edelmetall. Eine erste Zinssenkung wird von den Märkten für den Juni erwartet.

Vor der Sitzung der EZB am Donnerstag zeigten sich die Anleger an den Aktienmärkten zurückhaltend. Aus Frankfurt wird zwar keine Zinsveränderung erwartet, aber doch Hinweise, wann die Zentralbank in Leitzinssenkungen einsteigt. Zudem spricht US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Kongress.

Unterdessen hat sich der deutsche Leitindex nach seiner Rekordrally in der vergangenen Woche am Dienstag eher von seiner verhaltenen Seite gezeigt. Das Börsenbarometer ging bei 17.698 Zählern (−0,1%) aus dem Handel und damit nicht allzu weit entfernt von seinem am Freitag aufgestellten Rekordhoch bei 17.817 Punkten. Im Jahr 2024 hat der Dax bereits 6% zugelegt. Der MDax notierte bei 25.995 quasi unverändert, der Euro Stoxx 50 präsentierte sich etwas leichter (−0,4% auf 4.891 Zähler).

DHL und Bayer schwächer

Unter den Einzelwerten büßten am Dax-Ende die Aktien von Bayer 7,6% auf 25,96 Euro ein. Die Titel fielen damit auf den tiefsten Stand seit fast 20 Jahren. Der Pharma- und Agrarkonzern ist durch Wertminderungen in seiner Sparte Crop Science 2023 tief in die Verlustzone gerutscht, versucht aber seine schwierige Lage trotz hoher Schulden ohne einen Spartenverkauf zu meistern. Die Antwort auf die Frage nach der künftigen Struktur und einer möglichen Aufspaltung laute „nicht jetzt“, informierte Bayer zur Vorlage von Jahreszahlen an ihrem Kapitalmarkttag.

Die Anteile der DHL Group litten unter einer Abstufung durch die Société Générale. Die Krise im Roten Meer und die jüngsten Ausblicke von Wettbewerbern ließen für 2024 wenig Gutes erwarten. Die Aktie ging mit einem Minus von 1,7% bei 41,69 Euro aus dem Handel.

Auf Erholungskurs waren am Dienstag dagegen die Papiere von RWE, die neben Fresenius den Leitindex mit einem Plus von 3% auf 31,51 Euro anführten. Allerdings hat die Aktie als bisher größter Dax-Verlierer des Jahres 2024 zuvor auch über 23% eingebüßt.

FMC legen zweistellig zu

An der MDax-Spitze kletterten die Aktien des Dialysespezialisten FMC stolze 11,5% auf 38,45 Euro nach oben. Auslöser dafür waren neue Studiendaten des Arzneimittelherstellers Novo Nordisk zu Ozempic, das gegen chronische Nierenerkrankungen helfen soll. Da die Effizienz des Mittels hinter den Erwartungen zurückblieb, profitierten die FMC-Aktien. Im Dax zogen die Anteile von Fresenius, die weiter an FMC beteiligt ist, um 3,8% auf 25,64 Euro an.

Auch Ströer zählten am Dienstag zu den Favoriten der Anleger. Der Außenwerbespezialist will die Dynamik aus einem starken Weihnachtsgeschäft mit in das Jahr 2024 nehmen. Ströer hat
im vergangenen Jahr trotz Konjunkturflaute einen Rekordumsatz erzielt und ihren Gewinn gesteigert. 2024 soll das organische Umsatzwachstum deutlich über dem Vorjahreswert von 7,5% liegen. Die Aktie verteuerte sich um 4,4% auf 54,70 Euro. Zeitweise erreichte sie sogar den höchsten Stand seit Mai 2022.

Traton-Zahlen überzeugen

Im SDax konnte der Nutzfahrzeughersteller Traton mit erneut starken Quartalszahlen und einem positiven Ausblick überzeugen. Die Titel legten um 7,8% auf 28,50 Euro zu.

Weniger gut kamen die Zahlen von Schaeffler an. Nach einem enttäuschenden bereinigten operativen Gewinn sackte die Aktie des Automobilzulieferers aus Herzogenaurach um 2,7% auf 6,39 Euro ab.

An der Pariser Börse stiegen die Aktien von Thales um 9,1% auf ein Rekordhoch von 150,90 Euro. Der Verteidigungs- und Technologiekonzern verbuchte im Jahr 2023 starke Auftragseingänge. Auch der freie Cashflow habe sich besser entwickelt als erwartet, sagten die Analysten von Citi.

Enttäuschung in China

Wenig beeindrucken konnte unterdessen die chinesische Regierung mit ihren Wachstumszielen. Peking kündigte zum Auftakt des Nationalen Volkskongresses am Dienstag an, auch in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von rund 5% wie im Vorjahr anzupeilen. Hoffnungen der Investoren auf ein großes Konjunkturpaket wurden nicht erfüllt. Die Börse in Hongkong rutschte daraufhin um 2,7% ab.

Spekulationen auf eine schwächere Ölnachfrage Chinas drückten auch die Preise für die Nordseesorte Brent und US-Leichtöl WTI um jeweils rund ein halbes Prozent auf 82,40 und 78,33 Dollar je Fass. Auch Industriemetalle wie Aluminium und Nickel gaben nach.