DEVISEN

Greenback befindet sich am Scheideweg

Verfall des Euro gestoppt - Pfund verliert leicht

Greenback befindet sich am Scheideweg

wbr Frankfurt – Der Euro hat am Montag die deutlichen Kursverluste vom vergangenen Freitag vorerst nicht fortgesetzt. Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,2073 Dollar gehandelt, in etwa so hoch wie am Freitagabend. Seit dem Hoch von 1,2338 Dollar am 4. Januar hat der Euro gut 2 % eingebüßt. Einige bislang eher Dollar-skeptische Marktteilnehmer gehen jetzt davon aus, dass sich die Stärke des Dollar fortsetzen könnte. Nach dem Ausverkauf 2020 hat sich das Blatt in den ersten Wochen 2021 gewendet. Dazu beigetragen hat der Anstieg der US-Staatsanleihenrendite in diesem Jahr von 0,91 % auf bis zu 1,18 %.Der Blick richtet sich in dieser Woche auf die neue US-Regierung und die Frage, wie diese den Greenback beurteilt. Der scheidende Präsident Donald Trump hatte sich seit Jahren öffentlich gegen einen starken Dollar ausgesprochen. Am Markt wird vermutet, dass Janet Yellen, ehemalige Fed-Chefin und Bidens designierte Finanzministerin, deutlich machen könnte, dass die Vereinigten Staaten keinen schwächeren Dollar anstreben, berichtete das “Wall Street Journal” am Montag.Da die US-Märkte am Montag wegen eines Feiertages geschlossen waren, blieben die Hauptwährungen innerhalb der gewohnten Handelsspannen. Das britische Pfund verlor 0,1 % auf 1,3572 Dollar. Der australische Dollar erreichte ein Zweiwochentief von 0,7684 US-Dollar. Besser als erwartet ausgefallene chinesische Wirtschaftsdaten verhinderten eine weitere Schwäche bei risikoreicheren Währungen, reichten aber nicht aus, um die Stimmung der Devisenhändler entscheidend zu verändern.Im Blick haben Anleger weiterhin die Regierungskrise in Italien und deren mögliche Folgen für den Euro. Italiens Premier Giuseppe Conte stellt die Vertrauensfrage. Hintergrund ist der Ausstieg der Kleinpartei Italia Viva aus der Regierung im Streit über die Verwendung europäischer Coronahilfen. Die Auswirkungen auf den Euro halten sich bisher in Grenzen.