Greenback nimmt Währungen in die Zange
wbr Frankfurt
Der Dollar hat am Donnerstag im Vergleich zu allen anderen wichtigen Währungen zugelegt und notierte am oberen Ende der jüngsten Handelsspanne. Händler verwiesen auf die nächste Woche stattfindende Sitzung der US-Notenbank und erhoffen sich Hinweise, wann die Fed die Anleihenkäufe zurückfahren könnte. Der Euro verlor 0,5% auf 1,1761 Dollar. Das britische Pfund büßte ebenfalls 0,5% auf 1,3770 Dollar ein. „Die Folgen von Brexit und Pandemie dürften in den kommenden Monaten wirtschaftlich noch spürbar nachwirken“, meinte die Commerzbank. Unter Druck kam auch der australische Dollar, der in Relation zum Greenback 0,7% verlor. Der Aussie rutschte damit auf den niedrigsten Stand im September. Belastet wurde die Währung auch dadurch, dass die Eisenerzpreise auf ein Jahrestief fielen.
Besonders stark waren die Gewinne des Dollar gegenüber einigen Schwellenländerdevisen. Die brasilianische Währung verlor 0,6% und notierte am Abend bei 5,2546 Real pro Dollar. In der Türkei fiel die Lira sogar um 1,1%. Die Zentralbank hob den Mindestreservesatz auf Fremdwährungseinlagen an. Der Zins steigt damit auf 23% für Einlagen mit einer Fälligkeit von unter einem Jahr. Die Anhebung des Mindestreservesatzes soll den Rückgang der Devisenreserven ausgleichen.
Der chinesische Yuan stand zum Dollar ebenfalls unter Druck und fiel um 0,3%. Die Währung notierte bei 6,4522 Yuan pro Dollar. In China sorgten Verschuldungsprobleme des Immobilienkonzerns Evergrande und anhaltende Staatseingriffe für Verunsicherung.