Griechen-Bonds erholen sich
kjo Frankfurt – Bei den Staatsanleihen Griechenlands ist es am Dienstag zu einer Erholungsbewegung gekommen. Denn am Markt keimten Hoffnungen auf, dass es in dem anhaltenden Schuldenstreit der Griechen mit den Geldgebern doch noch zu einem Kompromiss kommen könnte. Vor dem Sondertreffen der Finanzminister der Eurozone, das am heutigen Mittwoch stattfinden soll, erklärte ein Vertreter der Kreditgeber, dass die griechische Regierung mittlerweile eine kompromissbereitere Position einnehme. Finanzminister Giannis Varoufakis erklärte in Athen, die Regierung wolle 70 % der Reformen, die Voraussetzung der gegenwärtigen Hilfsvereinbarungen sind, umsetzen und weitere Maßnahmen in Kooperation mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verfolgen. Das Land bemüht sich zudem um eine Überbrückungsfinanzierung.Stimuliert wurde die Stimmung am Markt zwischenzeitlich auch durch Medienberichte, wonach die EU-Kommission Griechenland sechs Monate Zeit für eine Einigung mit Gläubigern geben will. Weiter hieß es zunächst, dass dieser Kompromissvorschlag am heutigen Mittwoch vorgelegt werden soll. Finanzminister Schäuble dementierte allerdings später. Die EU werde Griechenland keine weiteren sechs Monate geben.Die Hoffnung auf einen doch noch zu erzielenden Kompromiss drückte die Renditen der griechischen Staatsanleihen wieder etwas. Bei den dreijährigen Hellas-Papieren lag der Satz abends bei 19,04 % nach 21,66 % am Vortag. Das Tagestief wurde mit 18,99 % gesehen. Bei den zehnjährigen Staatstiteln der Griechen lag die Rendite abends bei 10,45 % nach 11,28 % am Vortag. Das Tagestief wurde mit 10,43 % gemessen.Am Primärmarkt der Corporates trat Apple auf, und zwar im Schweizer Franken. Die Anleger konnten bei zwei Laufzeiten zugreifen. Das im November 2024 fällige Papier mit einem Kupon von 0,375 % ging zu einer Rendite von 0,281 % an die Investoren. Das entsprach einem Spread von 25 Basispunkten (BP). Der Bond wurde 875 Mill. sfr schwer. Der zweite Titel läuft bis Februar 2030 und wurde zu einer Rendite von 0,74 % am Markt platziert. Der Spread lag bei 35 BP, der Kupon bei 0,75 %. Hierüber wurden 375 Mill. sfr aufgenommen. Es wurde von einer guten Nachfrage nach den beiden Papieren berichtet. Die Anleihen des erstklassigen Schuldners wurden am Markt als eine weitere Diversifikationsmöglichkeit bei einer allerdings geringen Rendite eingestuft. Hingucker bei MicrosoftTags zuvor hatte Microsoft für einen Hingucker im US-Geschäft gesorgt. Das Unternehmen brachte sechs Tranchen über insgesamt 10,75 Mrd. Dollar. Das Orderbuch soll zum Schluss bei 33 Mrd. Dollar gelegen haben. Die fünf, sieben, zehn, 20, 30 und 40 Jahre laufenden Bonds gingen zu Renditen von 1,852 %, 2,402 %, 2,724 %, 3,581 %, 3,781 % und 4,081 % weg.Belgien brachte einen 15-jährigen Bond am Markt unter. Der Bond wurde zum Spread von 4 BP platziert. Das sind 40,4 BP über der Rendite der entsprechenden Bundesanleihe. Es gab eine gute Nachfrage. Die Bücher sollen mehr als 5,5 Mrd. Euro schwer gewesen sein. Der Bond kam im Volumen von 4 Mrd. Euro. Die Auktion für den 16. Februar wurde abgesagt.Der Bund stockte die im April 2020 fällige Inflationsanleihe (Linker) auf, und zwar um 1 auf nun 16 Mrd. Euro. Seitens der Banken kamen Gebote über 1,189 Mrd. Euro. Zugeteilt wurden Titel für 754 Mill. Euro. Die Rendite lag bei – 0,58 %.