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Griechenland-Poker lässt den Euro noch kalt

Dollar profitiert von steigenden US-Renditen

Griechenland-Poker lässt den Euro noch kalt

sts Frankfurt – Starker Dollar, schwacher Yen – und der Euro mittendrin. Losgelöst vom Verhandlungspoker zwischen Griechenland und Europa und insbesondere Deutschland hat sich die Gemeinschaftswährung am Dienstag oberhalb von 1,13 Dollar stabilisiert. Am Abend kostete ein Euro 1,1320 Dollar, nachdem die Notierung im frühen Handel auf bis zu 1,1273 Dollar gefallen war.Unterstützt wurde die Gemeinschaftswährung von der Erwartung, es könne einen Kompromiss im Streit um die griechischen Finanzen geben. Dem Land droht ohne weitere Hilfen die Staatspleite, allerdings hat die neue Regierung in Athen bisherige Vereinbarungen dazu aufgekündigt.Unterdessen gewann der Dollar zur japanischen Währung an Wert und verteuerte sich um 0,7 % auf 119,36 Yen. Händler machten dafür vor allem die steigenden Renditen am US-Rentenmarkt verantwortlich. So kletterte die Verzinsung der zehnjährigen US-Staatsanleihen wieder über die Marke von 2 % und erreichte in der Spitze 2,0160 %. Robuste Arbeitsmarktdaten verstärkten zuletzt die Erwartung, dass die US-Notenbank Federal Reserve in diesem Jahr erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise die Zinsen anheben wird. Damit vergrößerte sich der Renditevorsprung zu japanischen und deutschen Staatsanleihen. Händlern zufolge benötigt der Greenback jedoch einen neuen Anschub, bevor er nach seiner monatelangen Rally wieder zulegen wird. Brasilianischer Real sackt abEnttäuschende Konjunkturdaten des wichtigen Handelspartners China versetzten der brasilianischen Währung einen weiteren Schlag. Der Dollar kostete mit 2,8361 Real zeitweise so viel wie zuletzt vor mehr als zehn Jahren. Die drohende Deflation in China – eine Spirale fallender Preise und rückläufiger Investitionen – trübe die Wachstumsaussichten der brasilianischen Wirtschaft weiter ein, hieß es. Außerdem bezweifelten Anleger, dass die Regierung die Staatsausgaben in den Griff bekommen könne.