DEVISEN

Griechenland und Fed machen Marktakteure nervös

Volatilität von Euro-Dollar so hoch wie 2012

Griechenland und Fed machen Marktakteure nervös

sts Frankfurt – Die geringen Kursbewegungen im Handel von Euro und Dollar überdecken derzeit die wachsende Nervosität am Devisenmarkt. Die auf Sicht von drei Monaten erwartete Volatilität im global wichtigsten Währungspaar erreicht Werte wie im Sommer 2012. Der Kassakurs von Euro in Dollar bewegt sich hingegen aktuell in einer engen Spanne zwischen 1,12 und 1,13 Dollar. Am Dienstagabend wurde die Gemeinschaftswährung 0,4 % tiefer mit 1,1234 Dollar gehandelt.Unterdessen erreichte die sogenannte implizite Dreimonatsvolatilität von Euro und Dollar, die auf Basis von Optionen berechnet wird, Bloomberg-Daten zufolge Werte von 12,3 %. Solche Werte wurden zuletzt vor drei Jahren gemessen, als die europäische Staatsschuldenkrise ihren bisherigen Höhepunkt erreichte und nur durch das verbale Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB) eingedämmt wurde. Allerdings war die Volatilität schon zum Jahreswechsel stark gestiegen, als über ein Anleihekaufprogramm der EZB spekuliert wurde und zudem die Schweizer Nationalbank die Euro-Bindung des Franken aufgab. Zur wachsenden Nervosität der Marktteilnehmer tragen derzeit maßgeblich zwei Faktoren bei: Die wachsende Anspannung bei allen Verhandlungsteilnehmern in der Griechenland-Krise verunsichert, auch wenn viele Marktteilnehmer die Eurozone deutlich besser als vor drei Jahren für ein Ausscheiden des hoch verschuldeten Landes vorbereitet sehen. Ein zweiter Unsicherheitsfaktor sind die Spekulationen über steigende Leitzinsen in den Vereinigten Staaten. Will die Federal Reserve – wie derzeit vom Marktkonsens erwartet – im September erstmals seit Juni 2006 ihren Leitzins anheben, so müsste ihre Präsidentin Janet Yellen heute Abend während ihrer Pressekonferenz entsprechende Signale an die Marktteilnehmer aussenden. Zuletzt hatten schwache US-Daten allerdings Zweifel am September-Termin genährt.