Griechische Bondrenditen sinken
kjo Frankfurt – Die Staatsanleihen Griechenlands haben zum Wochenauftakt den Rückwärtsgang eingelegt. Der Markt reagierte damit auf die Fortschritte beim dritten Rettungsprogramm für das hoch verschuldete Mitgliedsland der Eurozone. Die Rendite der zehnjährigen griechischen Staatsanleihen fiel im Tagesverlauf bis auf 8,89 % zurück und lag abends bei 9,11 % nach 9,60 % am Freitag. Die Rendite der zweijährigen Papiere der Griechen sackte bis auf 10,24 % ab. Auf diesem Niveau lag sie auch noch abends nach 12,29 % zum Vorwochenschluss.Die Verhandlungen für die erneuten Hilfen für Griechenland waren erfolgreich abgeschlossen worden. Am Freitag hatte das griechische Parlament dem dritten Hilfspaket und den damit verbundenen Sparauflagen bereits zugestimmt. Im Anschluss daran gaben die Finanzminister der Eurogruppe grünes Licht. Am morgigen Mittwoch muss noch der Bundestag zustimmen. Zuletzt hatte sich die Bundesbank vorsichtig optimistisch zur weiteren konjunkturellen Entwicklung in Griechenland gezeigt. “Bei einer günstigen Entwicklung und dem Start eines dritten Hilfsprogramms noch in diesem Sommer sollte sich die wirtschaftliche Lage allmählich verbessern”, hieß es im Monatsbericht der Bundesbank vom Montag. Sobald sich der Zahlungsverkehr und das Kreditgeschäft der griechischen Banken nach und nach normalisieren, sollten die hierdurch bedingten Produktionsunterbrechungen beseitigt werden.Aber nicht nur die griechischen Staatsanleihen reagierten mit Renditerückgängen auf die erfolgreichen Verhandlungen. Auch die Renditen der Staatsanleihen anderer Eurozonenländer fielen zurück. Die zehnjährigen Anleihen Italiens rentierten abends noch mit 1,76 % nach 1,82 % am Freitag. Bei den spanischen Pendants waren es noch 1,94 % nach 2,02 % zum Vorwochenschluss.Spanien kündigte unterdessen die Volumina für die Auktionen in dieser Woche an. Bis zu 9 Mrd. Euro wollen die Schuldenmanager des Landes über Geldmarktpapiere und Staatsanleihen aufnehmen. Zwischen 4,5 und 5,5 Mrd. Euro sollen über sechs und zwölf Monate laufende Geldmarkttitel sein, die heute unter den Hammer kommen. Zwischen 2,5 und 3,5 Mrd. Euro wollen die Schuldenmanager am Donnerstag über Anleihen mit den Fälligkeiten 2018, 2024 und 2025 aufnehmen.Gefragt waren aber auch Bundesanleihen, die am Nachmittag durch schlechter als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten unterstützt wurden. Die Geschäfte der Industrie im US-Bundesstaat New York sind im August so schlecht gelaufen wie seit über sechs Jahren nicht mehr. Der Empire-State-Index fiel überraschend von 3,86 Zählern auf minus 14,92 Punkte. Erwartet wurde ein Anstieg auf 5 Punkte. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte abends mit 0,63 % nach 0,66 % am Freitag.Apple wird bei den australischen Bondanlegern vorstellig. Das ist für Apple Neuland, es handelt sich um den ersten Känguru-Bond – so die Bezeichnung für ausländische Emittenten im australischen Markt – des US-Unternehmens. Am heutigen Dienstag sollen die ersten Gespräche mit Investoren geführt werden. Am Markt stellt man sich auf ein minimales Volumen von 500 Mill. austr. Dollar ein. Aber auch ein Volumen von 1 Mrd. austr. Dollar wäre keine Überraschung für Marktakteure.