BOND PRIMÄRMARKT

Großer Andrang beim fünfjährigen EFSF-Bond

Orderbuch erreicht mehr als 14 Mrd. Euro

Großer Andrang beim fünfjährigen EFSF-Bond

Von Kai Johannsen, FrankfurtDie Jagd der Fixed-Income-Investoren nach Rendite treibt die Sätze in diversen Segmenten immer weiter nach unten und verschafft den Emittenten damit ausgesprochen günstige Refinanzierungsbedingungen. Adressen, die noch einen attraktiven Pick-up bieten können, sehen sich bei ihren Emissionen zumeist mit einer robusten Nachfrage konfrontiert.Mit Blick auf die Entwicklung in Zypern steht bei weiten Anlegerkreisen Sicherheit hoch im Kurs. Diese Sicherheit wird verständlicherweise auch dem Rettungsfonds EFSF (European Financial Stability Facility) zugesprochen. Und somit gehören die Euro-Retter nicht gerade zu denjenigen Adressen, die regelmäßig Nachfragemangel befürchten müssen. Häufig genug konnte die EFSF auch schon geizen. In der gerade abgelaufenen Woche wurde den Anlegern ein fünfjähriges Papier offeriert; es ist bereits der zweite fünfjährige Bond aus dem Hause der EFSF in diesem Jahr. Im Januar konnten die Investoren bei einem im Februar 2018 fälligen EFSF-Titel zugreifen.Die ersten Spread-Überlegungen (IPT, Initial Price Thoughts) für den nun lancierten Fünfjahrestitel (Fälligkeit April 2018) gingen in die Richtung des “Bereiches von 12 Basispunkten (BP)”. Und noch bevor die Bücher aufgingen und damit die offizielle Vermarktungsphase begann, sollen bereits Zeichnungsindikationen im Umfang von mehr als 4 Mrd. Euro vorgelegen haben. Der erste Spread schien den Investoren offenkundig gefallen zu haben. Somit sahen sich die Euro-Retter dazu veranlasst, den Spread einzukürzen. In die offizielle Vermarktung ging der Titel dann mit einer Spread-Vorgabe von 10 bis 12 BP. Es war genügend Geld im Markt, und der Spread muss wohl auch noch attraktiv genug gewesen sein. Denn im Verlauf des Deals schwoll das Orderbuchvolumen auf mehr als 10 Mrd. Euro an. Dann reagierten die Leads abermals und nahmen den sogenannten Spread Talk auf den “Bereich von 10 BP” zurück. Auf das Ticket schrieben sie den Anlegern schließlich noch einen Spread von 9 BP. Mehr als 14 Mrd. Euro soll das Orderbuch bei der Schließung schwer gewesen sein. Der Bond kam im Volumen von 8 Mrd. Euro. Die Leads waren BNP Paribas, Goldman Sachs und HSBC. Attraktiver SpreadWie attraktiv der Spread war und ob er wohl ein wenig zu attraktiv war, ließ sich anhand eines Vergleichs mit der fünfjährigen Laufzeit vom Januar ablesen. Dieser Titel kam seinerzeit zum Spread von 17 BP. Als nun in der abgelaufenen Woche der neue Fünfjahresdeal angekündigt wurde, lag die Spread-Indikation für den Fünfjahresbond vom Januar bei rund 4 BP.Im Corporate-Segment brachte BMW eine Laufzeit von 4,25 Jahren über 1 Mrd. Euro. Sie kam zum Spread von 35 BP, nachdem sie mit einer Spread-Vorgabe von 35 bis 40 BP ins Rennen geschickt worden war. Erste Spread-Überlegungen gingen in die Richtung der niedrigen vierziger Basispunkte. Rund 200 Accounts sollen ein Orderbuch von etwa 2,5 Mrd. Euro aufgebracht haben. Commerzbank, Landesbank Baden-Württemberg, Morgan Stanley und Royal Bank of Scotland waren die Konsorten.Am Freitag emittierte die Deutsche Bank einen Floater mit zwei Jahren Laufzeit. Er zahlt 27 BP über dem Dreimonatseuribor. Der Bond wurde 1,25 Mrd. Euro schwer.