Großes Stühlerücken im Euro Stoxx 50

Vonovia steigt auf - Fresenius wird entfernt - Banken-, Telekom- und Reisebranchen verlieren an Boden

Großes Stühlerücken im Euro Stoxx 50

ck Frankfurt – Die Indexüberprüfung der zur Deutschen Börse gehörenden Stoxx löst ein großes Stühlerücken im Euro Stoxx 50 aus. Auf einen Schlag werden fünf Werte ausgetauscht. Zu den Aufsteigern zählt der Wohnimmobilienkonzern Vonovia, und mit Ado Properties wird zudem ein weiterer Titel der Branche in den Stoxx Europe 600 aufgenommen. Aus dem Euro Stoxx 50 entfernt wird dagegen Fresenius, während BMW der Abstieg knapp erspart bleibt. Leidtragender ist die Aktie des französischen Telekommunikationskonzerns Orange. Old Economy auf RückzugInsgesamt führt die Umstellung des Euro Stoxx 50 sowie des paneuropäischen Stoxx Europe 50 zu einer Reduzierung des Old-Economy-Anteils der Zusammensetzung zugunsten von New-Economy-Titeln. Denn außer Vonovia sowie der Aktien des französischen Spirituosenherstellers Pernod Ricard und des finnischen Aufzugherstellers Kone steigen die Aktien der Technologieholding Prosus und des Fintech-Unternehmen Adyen auf. Entfernt werden neben Fresenius und Orange BBVA, Société Générale und Telefónica. In sektoraler Hinsicht ist die Bankenbranche der große Verlierer der Indexumstellung. Denn neben den beiden aus dem Euro Stoxx 50 weichenden Titeln scheidet die Aktie des Banco Santander aus dem Stoxx Europe 50 aus, wo sie durch Adyen ersetzt wird. Auch die Telekommunikationsbranche zählt mit den aus dem Euro Stoxx 50 zwei herausgenommenen Werten zu den Verlierern. Nach Ländern betrachtet muss vor allem Spanien mit zwei aus dem Euro Stoxx 50 und einem aus dem Stoxx Europe 50 entfernten Titeln Feder lassen. Die Anzahl spanischer Aktien im Euro Stoxx 50 sinkt von sechs auf vier Werte, im Stoxx Europe 50 ist Spanien künftig nur noch durch den Versorger Iberdrola vertreten. Die Indexveränderungen werden zum 18. September nach Handelsschluss umgesetzt.Im breiten Index Stoxx Europe 600, in dem 15 Titel ausgetauscht werden, hinterlässt die Coronakrise deutliche Spuren. Denn die Reisebranche ist hier der große Verlierer der Umstellung. Mit Easyjet, Fraport und Tui müssen drei Titel der Branche das Feld räumen. Als weitere Folge der Krise, der von ihr ausgelösten Hausse der Edelmetalle, wird Fresnillo in den Index aufgenommen. Das Unternehmen ist eine britische Tochter eines auf Gold- und Silberförderung fokussierten mexikanischen Bergbaukonzerns, deren Aktie infolge der Edelmetall-Hausse stark gestiegen ist.Weitere von der Umstellung betroffene deutsche Titel neben Ado Properties und Fraport sind die Varta-Aktie, die aufgenommen wird, sowie die Aktie der Hochtief, die entfernt wird. Zu den Aufsteigern zählen ferner die im Mai an die Börse gegangene JDE Peet’s und der norwegische Wasserstoffenergiespezialist Nel. Der Finanzsektor muss auch im Stoxx Europe 600 Federn lassen. Mit der spanischen Mapfre und der britischen Old Mutual werden zwei Versicherer entfernt. Die übrigen Absteiger sind Christian Dior, Greggs, Great Portland Estates, Loomis, Micro Focus International, Neles, Redrow, TGS Nopec Geophysical und Vistry Group, die übrigen aufgenommenen Titel AF Poyry, Beijer Ref, Dino Polska, Inwit, Masmovil Ibercom, Londonmetric Porperty, Softwareone, Soitec und Stadler Rail. Insgesamt sechs britische Aktien verlieren ihren Platz im Stoxx Europe 50.