Aktienmarkt

Großvermieter legen zu

Das Urteil, dass der Berliner Mietendeckel ungültig ist, hat am Donnerstag zu einem spürbaren Kursanstieg bei Wohnimmobilienaktien geführt. Auch das Medizin- und Sicherheitstechnik Drägerwerk war heute an der Börse gefragt.

Großvermieter legen zu

ku Frankfurt

Einen spürbaren Kursschub haben am Donnerstag die Wohnimmobilienaktien erfahren. Angetrieben wurden sie durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, mit der der Berliner Mietendeckel für verfassungswidrig erklärt wurde. Damit ist es den Bundesländern nicht erlaubt, Wohnungsmieten zu beschränken. Die Großvermieter können nun auch rückwirkend die erhöhten Mietzahlungen einfordern. Die in Berlin stark vertretene Deutsche Wohnen kündigt dies bereits an. Der Aktienkurs legte daraufhin um 2,5% auf 44,60 Euro zu. In der Spitze verzeichnete der Dividendentitel einen Anstieg von 7%. Zu den Gewinnern gehörten zunächst auch Adler Group. Maximal betrug der Tagesgewinn 7,5%. Später setzten Gewinnmitnahmen ein und die Aktie verlor 2,2% auf 23,48 Euro. Vonovia verteuerten sich um 0,7% auf 58,20 Euro. Das Unternehmen teilte mit, auf eine rückwirkende Erhebung von Mieten verzichten zu wollen. Dies will auch LEG Immobilien so handhaben. Der Kurs der Unternehmen verzeichnete ein Plus von 0,9% auf 118,40 Euro. Grand City Properties verteuerten sich um 1,9% auf 22,76 Euro.

Dem Dax fehlten am Donnerstag erneut die Impulse. Die positive Stimmung im Immobiliensektor griff kaum auf andere Bereiche über. Mit einem Tageshoch von 15272 Punkten blieb der deutsche Leitindex unter seinem Rekordhoch von 15311,90 Punkten. Den Handel beendete er mit einem kleinen Aufschlag von 0,3% auf 15255 Punkte. Der Euro Stoxx 50 befestigte sich um 0,5% auf 3994 Zähler.

Auf einen kräftigen Kursanstieg von 10,6% auf 76,55 Euro kamen Drägerwerk. Dem Unternehmen für Medizin- und Sicherheitstechnik ist ein positiver Start in das laufende Jahr gelungen. Im ersten Quartal habe das Geschäft über den ursprünglichen Erwartungen gelegen, teilte das Unternehmen mit. Was die Prognose des Managements für das laufende Jahr betrifft, so hält man nun eine Entwicklung am oberen Ende der bisherigen Prognose für realistisch.

Gesucht waren die Aktien von SAF-Holland. Der Kurs befestigte sich um 9,3% auf 13,85 Euro. Die Analysten der Hamburger Privatbank Berenberg äußerten sich positiv zu der Aktie bei einem Kursziel von 19,30 Euro. Auf den höchsten Stand seit 2002 kletterte die Aktie des Halbleiterzulieferers Süss Microtec. Zum Handelsschluss ergab sich ein Anstieg von 5,1% auf 27,90 Euro. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser raten zum Kauf der Aktie.

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