Rohstoffmärkte

Gute Aussichten für Rohstoffe

Die Rohstoffmärkte könnten vor einer guten Performance stehen. Der Assetmanager T. Rowe Price sieht unter anderem in der Dekarbonisierung einen Treiber für die Preise.

Gute Aussichten für Rohstoffe

Rohstoffe haben sich in den vergangenen Jahren deutlich schlechter entwickelt als Aktien, insbesondere seit dem Ende der globalen Finanzkrise 2008-2009. Vom 1. Januar 1981 bis zum 30. April 2024 stieg der Kurs des S&P 500 Index kumuliert um mehr als 3.600%, während der S&P GSCI, ein Index für Rohstoffpreise, nur 390% zulegte. „Dieses einseitige Ergebnis mag einige Anleger zu dem Schluss veranlasst haben, dass Rohstoffe keinen Platz mehr in einem diversifizierten Anlageportfolio haben. Es gab jedoch lange Zeiträume, in denen Rohstoffe besser abschnitten als Aktien – vor allem in dem inflationären Jahrzehnt der 1970er Jahre“, hält Tim Murray, Kapitalmarktstratege beim Assetmanager T. Rowe Price, in einer Analyse fest.

Es gebe Gründe für die Annahme, dass man dank dreier sich abzeichnender Megatrends an der Schwelle zu einer weiteren Periode starker Rohstofferträge stehen könnte. Erstens die Deglobalisierung: Die zunehmenden Handelsschranken in Verbindung mit den Unterbrechungen der Lieferkette während der Covid-Pandemie hätten zu einer teilweisen Umkehr der Globalisierung geführt und die Inflation in die Höhe getrieben. Zweitens die Dekarbonisierung: Der Vorstoß in Richtung grüne Energie bedeute, dass ältere, kohlenstoffintensive Brennstoffe ersetzt werden müssten. Die Energieversorgung werde wahrscheinlich knapper werden. Drittens die Künstliche Intelligenz (KI): KI-Anwendungen würden eine enorme Rechenleistung erfordern, was den Energiebedarf in die Höhe treiben könnte.

Zeichen für Rückenwind

„Es gibt Anzeichen für Rückenwind bei den Rohstoffpreisen. Die Kupfer- und Erdgas-Futures sind in den vorigen Monaten stark gestiegen. Derweil könnte der Höhepunkt der US-Ölproduktivität die Energiepreise in die Höhe treiben“, so Murray. Die Fortschritte in der Schiefertechnologie hätten es den Ölgesellschaften ermöglicht, mehr Öl zu fördern, obwohl die Zahl der in Betrieb befindlichen Bohrinseln drastisch zurückgegangen sei. Die wichtigsten Messgrößen für die Ölproduktivität seien jedoch im vergangenen Jahr stetig gesunken. Die Ölproduktivität könnte ihren Höhepunkt erreicht haben. „Die Rohstoffpreise sind über einen langen Zeitraum hinweg relativ bescheiden gestiegen, aber möglicherweise stehen wir jetzt vor einem neuen Umfeld“, meint Murray.

Gute Aussichten für Rohstoffmärkte

T. Rowe Price sieht Dekarbonisierung als Treiber

kjo Frankfurt
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