Vater Staat macht im nächsten Jahr weniger Schulden. Eine gute Nachricht für den deutschen Steuerzahler. Auch wenn es nur 5 Mrd. Euro sind oder knapp 2 % des diesjährigen Volumens, das er sich über die Märkte besorgt hat, so braucht er doch glücklicherweise nicht mehr. Aber auch für die Investoren ist es von der Tendenz her eine positive Nachricht. Bundestitel sind seit Mitte 2007, als die Subprime-Krise ausbrach, bei den Anlegern rund um den Globus ein ausgesprochen gefragtes Gut. Und müssen Staaten nun in der Staatsschuldenkrise sparen, heißt das logischerweise weniger Schulden machen, und das bedeutet wiederum weniger Schuldpapiere. Das Angebot verknappt sich, und die Nachfrage bleibt weiterhin hoch. Denn die Unsicherheit wird nicht aus den Märkten weichen. Viele rechnen bereits im ersten Quartal mit einem Hilferuf der Spanier. Dann werden die Investoren abermals nach Bundesanleihen greifen. Die Kurse steigen weiter, die Renditen fallen. Am kurzen Ende, d. h. bei den zweijährigen Papieren, dann noch tiefer in den negativen Bereich. Das hat wohl auch der Bund gesehen. Die zweijährigen Papiere stellen im Emissionskalender den größten Posten. kjo