KRÄFTIGE REAKTIONEN AUF DEN BANKENSTRESSTEST - ANLEIHEN

Gute Stimmung bei Peripheriebonds hält nicht lang

Nur geringe Bewegungen bei den CDS-Spreads der Banken - Hoffen auf Normalisierung am Geldmarkt

Gute Stimmung bei Peripheriebonds hält nicht lang

kjo Frankfurt – Die Ergebnisse des Bankenstresstests haben die Anleger zum Wochenauftakt mit Erleichterung aufgenommen und sind zunächst verstärkt ins Risiko gegangen. Dementsprechend waren Staatsanleihen der Eurozonenperipherieländer gefragt. Die Renditen dieser Papiere kamen zurück. Später gab es aber Gewinnmitnahmen, so dass die Aufschläge zumeist nicht von Dauer waren. In Italien waren neun Institute durch den Stresstest gefallen, was aber am Markt nicht wirklich eine Überraschung war. In Griechenland und Zypern fielen jeweils drei Institute durch den Test. Insgesamt patzten 25 Finanzinstitute. Bei ihnen ergab sich ein Kapitalloch von insgesamt 25 Mrd. Euro. Doch dieses ist zum größten Teil bereits gestopft.Bei den einzelnen Banken-CDS waren überwiegend nur leichte Spread-Bewegungen zu beobachten. So engte sich etwa der Spread der fünfjährigen CDS auf die Deutsche Bank von 74 Basispunkten (BP) auf 71 BP ein. Bei der Commerzbank war der entsprechende CDS-Spread bei 80 BP unverändert. Die Spreads der CDS auf die spanische Santander waren mit 72 BP ebenfalls unverändert. Der CDS-Spread auf die spanische BBVA weitete sich um 1 BP auf 73 BP aus. Bei der Monte dei Paschi, bei der sich das größte Kapitalloch aufgetan hatte, weitete sich der CDS-Spread von 259 BP auf 271 BP aus. Bei den französischen Banken gab es bei den CDS ebenfalls nur kleinere Bewegungen. Bei Crédit Agricole weitere sich der Spread von 63 auf 64 BP leicht aus. Bei Société Générale war der Spread mit 73 BP unverändert. Bei BNP Paribas weitete sich der Spread von 60 auf 61 BP aus.Die Renditen der Peripheriebonds konnten sich aufgrund der Gewinnmitnahmen meist nicht auf den tieferen Niveaus halten. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Staatsanleihe fiel bis auf 2,46 % zurück nach 2,53 % am Freitag. Abends lag die Rendite dann bei 2,55 %. Bei den spanischen Pendants ging es nach 2,17 % am Freitag bis auf 2,12 % herunter. Hier war die Rendite im späten Handel dann bei 2,13 %. Bei den portugiesischen Staatstiteln zehnjähriger Laufzeit wurden zeitweise noch 3,22 % gesehen. Abends waren es 3,39 % nach 3,26 % zum Vorwochenschluss. Aber auch die sicheren Papiere blieben bei den Anlegern gefragt. Die Rendite der zehnjährigen Bundestitel fiel im Verlauf bis auf 0,86 % zurück und war im späten Handel bei 0,88 % nach 0,89 % am Freitag. Wieder im negativen BereichAm kurzen Ende der Kurve konnte sich der Bund weiterhin zu negativen Sätzen verschulden. Die Deutsche Finanzagentur verkaufte Geldmarktpapiere mit zwölfmonatiger Laufzeit über 2 Mrd. Euro, für die seitens der Banken Gebote von 3,333 Mrd. Euro abgegeben wurden. Davon entfielen 1,848 Mrd. Euro auf Kursgebote und 1,485 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. In die Zuteilung gingen Papiere für 1,958 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,071 %. Der gewogene Durchschnittskurs betrug 100,07516 %. Die Durchschnittsrendite lag bei minus 0,0743 %. Die Überzeichnung lag bei 1,7. Papiere für 42 Mill. Euro gingen in die Marktpflegequote.Am Geldmarkt hoffen die Akteure nach dem Stresstest nun auf eine Normalisierung des Interbankengeschäfts. Es wird darauf gesetzt, dass das Risikomanagement diverser Banken die Kreditlinien für andere Häuser nun weiter öffnet. Es wird aber auch damit gerechnet, dass dieser Prozess noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen wird. Die Sätze für Tagesgeld reichten gestern von minus 0,05 % bis plus 0,05 %. Wegen des in dieser Woche anstehenden Monatsultimos könnten die Sätze anziehen, so Händler.