Handelskonflikt führt zu Verlusten
dm Frankfurt – Die Ankündigungen der USA und Chinas, Zölle auf Importgüter aus dem jeweils anderen Land hochzusetzen und die Liste der erfassten Güter auszuweiten, haben an den Aktienmärkten zu Wochenbeginn zu starken Abgaben geführt. Hinzu kamen Spannungen in der Golfregion, die zu einem steigenden Ölpreis führten. Der Dax verlor -1,5 % auf 11 877 Punkte.Zu den größten Verlieren gehörten Aktien aus dem Bereich Autobauer und -Zulieferer sowie Industrie- und Konsumgüterunternehmen mit starkem Bezug zu China. Hintergrund ist die Sorge, dass es nun mit größerer Wahrscheinlichkeit auch zwischen der EU und China zu einer Konfrontation im Handelskonflikt kommen könnte. Continental fielen um 4,4 % auf 127,88 Euro, Daimler um 3,3 % auf 52,12 Euro, Volkswagen-Vz. um 1,9 % auf 147,54 Euro und BMW um 1,2 % auf 68,06 Euro. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Wochenende zudem berichtet, dass die chinesische Autoholding BAIC Interesse habe, bis zu 5 % an Daimler zu kaufen. Nach dem Kurssprung am Freitag, der vor allem auf Eindeckungskäufe von Leerverkäufern zurückzuführen gewesen war, standen zu Wochenbeginn auch die Aktien des Stahl- und Aufzugherstellers Thyssenkrupp unter starkem Abgabedruck (-8,7 % auf 13,15 Euro). Am Freitag hatte das Unternehmen erklärt, die Fusion mit Tata Steel komme nicht zustande, stattdessen solle das Aufzugsgeschäft an die Börse gebracht werden.Schwächer notierten auch die Titel des Halbleiterherstellers Infineon (-4,7 % auf 17,56 Euro) sowie des Siliziumherstellers Siltronic (-8,3% auf 71,06) sowie von BASF (-3,2 % auf 63,15). Bayer fielen um 1,9 % auf 56,47 Euro. Hier belastete ein Bericht, wonach die neu erworbene Tochter Monsanto in Frankreich juristische Probleme hat; so laufen Vorermittlung wegen der illegalen Erfassung privater Daten (vgl. Seiten 1 und 9). Novartis fielen in Zürich 1,7 % auf 80,74 sfr. Der Pharmakonzern wies Vorwürfe von Preisabsprachen in den USA zurück, die sich gegen Generikahersteller richten. Genannt wurde auch die Novartis-Tochter Sandoz.Zu den wenigen Gewinnern zählten Vonovia, die um 1,7 % auf 48,82 Euro stiegen. Das Unternehmen gab nach Börsenschluss eine Kapitalerhöhung über 650 Mill. Euro (brutto) im Rahmen eines Accelerated Bookbuilding bekannt. Dies diene der Wachstumsfinanzierung. In London verloren Vodafone 5,2 % auf 131,78 Pence. Hier sorgte ein unbestätigter Bericht über eine Dividendenkürzung für Abgaben. Euronext (-0,2 % auf 59,95 Euro) wurden von der Freigabe des Erwerbs einer Mehrheit der Börse Oslo durch das norwegische Finanzministerium gestützt (vgl. Seite 4).