Handelsstreit belastet Aktienkurse
dm Frankfurt – Auch zum Wochenauftakt hat der Handelskonflikt zwischen den USA und China das Geschehen an den Aktienmärkten belastet. So wurde bis zum Redaktionsschluss erwartet, dass US-Präsident Donald Trump womöglich noch am Montag neue Zölle auf chinesische Importe im Volumen von 200 Mrd. Dollar verhängen könnte. In Schanghai schloss der Aktienmarkt auf dem niedrigsten Stand seit fast vier Jahren. Ein anziehender Euro hat aber die Auswirkungen zumindest im exportlastigen deutschen Markt in Grenzen gehalten. Der Dax verlor bis zum Handelsschluss 0,2 % auf 12 096 Punkte. Zu den größten Verlierern in dem Blue-Chip-Index zählten Linde (-2,5 % auf 192,20 Euro). Hier belastete ein Bericht, wonach die US-Wettbewerbsbehörde FTC (Federal Trade Commission) strenge Auflagen für die Fusion mit Praxair machen könnte. Ebenfalls schwächer notierten Henkel, die um 2,4 % auf 103,55 Euro fielen, sowie SAP, die 1,3 % auf 102,90 Euro einbüßten.Zu den Gewinnern zählten Bayer (+1,5 % auf 72,90 Euro), Thyssenkrupp (+1,5 % auf 19,25 Euro und Eon (+0,9 % auf 8,86 Euro). Jefferies und Kepler Cheuvreux haben ihre Einschätzung für die Aktien des Mischkonzerns Thyssenkrupp mit “Kaufen” beibehalten. Nur kurz belastet waren Credit Suisse von der Rüge der Schweizer Finanzaufsicht Finma. Diese stellte Mängel in der Geldwäscheprävention fest. Die Großbank muss einen unabhängigen Aufpasser einbeziehen. Die Aktien stiegen um 0,6 % auf 14,55 sfr.Im Mid-Cap-Index MDax legten die Papiere des Düngemittel- und Salzanbieters K+S um 2,8 % auf 18,48 Euro zu. Am Markt wurde auf günstige Nachrichten in Preisverhandlungen von Wettbewerbern wie Belarusian Potash Company und Arab Potash verwiesen. Zudem dürften Leerverkäufer Positionen geschlossen haben. Die Titel zählen laut IHS Markit zu den zehn am meisten ausgeliehenen Papieren des MDax.Im SDax kletterten Borussia Dortmund um 4,2 % auf 7,30 Euro und damit auf den höchsten Stand seit Oktober 2017. Aus Frankfurter Sicht war ein enttäuschendes Ergebnis Anlass dafür: Der Fußballclub hat gegen Eintracht Frankfurt gewonnen und wird zudem von der Hoffnung auf ein gutes Abschneiden in der Champions League beflügelt. Einen Kurssprung von 16,6 % verzeichneten die Aktien der Modekette Hennes & Mauritz. Auch hier wurde auf Short-Eindeckungen verwiesen. Das Unternehmen hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Der Umsatz habe mit einem Plus von 9 % die Erwartungen übertroffen. Wie auch Wettbewerber Inditex (-1,5 % auf 26,22 Euro) leidet Hennes & Mauritz unter steigendem Wettbewerbsdruck durch Online-Modehändler wie Zalando (-0,2 % auf 41,90 Euro).