Handelsstreit-Hoffnung stützt den Dax
dm Frankfurt – Am Aktienmarkt in Frankfurt haben die Kurse von einem Bericht der “South China Morning Post” profitiert, wonach wieder Bewegung in die festgefahrenen Handelsgespräche zwischen den USA und China kommen könnte. Laut der Zeitung sollen womöglich Ende der nächsten Woche US-Unterhändler zu Gesprächen nach China reisen, hieß es. Dies gab dem Dax am frühen Nachmittag Auftrieb, der Index stieg bis auf 12 346 Punkte. Bis zum Handelsschluss blieb ein Plus von 0,2 % auf 12 289 Zähler übrig. Marktbeobachter verwiesen auf die Zurückhaltung von Marktteilnehmern vor der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag sowie auf die Spannungen in der Golfregion und zwischen Großbritannien und Iran wegen eines festgesetzten iranischen Tankers in Gibraltar sowie eines festgesetzten britischen Tankers vor der Küste Irans.Die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelskonflikt beflügelte vor allem Technologie- und Exportwerte. Infineon stiegen um 2,3 % auf 17,07 Euro und Dialog Semiconductor um 4,2 % auf 38,91 Euro. Nach dem Kurseinbruch von Freitag erholten sich auch die Papiere von Software (+ 3,6% auf 26,69 Euro). Aufwärts ging es auch für Autowerte, so legten Daimler 1,3 % auf 46,04 Euro zu. Lufthansa stiegen um 1,2 % auf 15,24 Euro. Hier dürfte auch eine Rolle gespielt haben, dass die Flugbegleitergewerkschaft Ufo vorerst keine Warnstreiks bei der Lufthansa-Tochter Eurowings durchführen kann. Eine Urabstimmung darüber sei wegen eines schwebenden Verfahrens über die ordnungsgemäße Besetzung des Ufo-Vorstands unterbrochen worden. Schwächer tendierten dagegen Munich Re (-1,1% auf 223,40 Euro). Die Investmentbank Jefferies hat die Dividendenpapiere des Versicherers von “Hold” auf “Underperform” zurückgestuft. Der Gewinnausblick lasse eine Menge zu wünschen übrig. Für 2020 werde die Prognose für den Nettogewinn um 10,7 % und für 2021 um 14,5 % reduziert. Jefferies hält es für möglich, dass der Konzern das Ergebnisziel für 2019 von 2,5 Mrd. Euro zwar erhöht, das wesentlich wichtigere Ziel von 2,8 Mrd. Euro für 2020 aber senkt. Eine Reihe von Kurszielreduktionen haben laut Händlern auch die Aktien des Verbindungsspezialisten Norma (-1,5 % auf 30,56 Euro) belastet, die zeitweise erstmals seit 2013 unter die Marke von 30 Euro rutschten. Die Titel des Stahlhändlers Klöckner & Co sind am Montag nach einer erneuten Prognosesenkung um 3,8 % auf ein Rekordtief von 4,35 Euro eingebrochen.Seit Montag läuft für den Lichtkonzern Osram Licht die Angebotsfrist für alle ausstehenden Aktien (vgl. Seite 7). Bis zum 5. September bieten die Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle 35 Euro je Aktie (derzeit 32,93 Euro). Mit einem Plus von 4,5 % auf 40,68 Euro gingen in Amsterdam die Papiere von Philips aus dem Handel. Der Elektrokonzern hat im zweiten Quartal Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert und geht von weiterem Wachstum im zweiten Halbjahr aus.