Handelsumsätze der Börsen gehen durch die Decke
ck Frankfurt – Durch den Corona-Crash bzw. die aufgrund der Pandemie enorm erhöhte Volatilität gehen die Handelsumsätze der Börsen durch die Decke. Im März wurden am zur Deutschen Börse gehörenden Terminmarkt Eurex so viele Kontrakte gehandelt wie noch nie. Mit 296 Millionen Kontrakten wurde das Volumen vom März 2019 um rund 45 % übertroffen. Der bisherige Rekord vom Mai 2010 hatte bei 256,5 Millionen Kontrakten gelegen. Mit 631,2 Millionen Kontrakten in den ersten drei Monaten (nach 493,1 Millionen im Vorjahr) stellte die Eurex ebenfalls einen Quartalsrekord auf (bisheriger Rekord vom zweiten Quartal 2010: 627,1 Millionen Kontrakte).Den Effekt der Pandemie zeigt der Handelsumsatz des volumenstärksten Produkts der Eurex, des Euro-Stoxx-50-Future, deutlich. Bereits im Februar im Vergleich zum Januar von 22,6 auf 33,5 Millionen Kontrakte angeschwollen, sprang es im März auf 77,5 Millionen Kontrakte. Es war damit höher als im gesamten ersten Quartal 2019 (74,9 Millionen Kontrakte) und übertraf den Umsatz des gleichen Vorjahresmonats um 127 %. Das Volumen des Euro-Stoxx-50-Future der ersten drei Monate war mit 133,6 Millionen Kontrakten um 78 % höher als im ersten Quartal 2019. Auf Xetra mehr als verdoppeltEnorm hohe Umsätze verzeichneten auch die von der Deutschen Börse verwalteten Plattformen Xetra, Börse Frankfurt und Tradegate. Mit 300,7 Mrd. Euro wurde das Volumen des März 2019 mehr als verdoppelt bzw. um 131 % übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahr war das Kassavolumen des ersten Quartals mit 629 Mrd. Euro um 39 % höher. Vor allem der Umsatz von Tradegate legte im März mit einem Plus von 241 % auf 32,7 Mrd. Euro zu. Im Xetra-Handel und an der Börse Frankfurt beliefen sich die Umsätze auf 259,6 nach 117,5 Mrd. bzw. auf 8,4 nach 2,9 Mrd. Euro. Das Xetra-Volumen erreichte den höchsten Wert seit dem Januar 2008 (292,8 Mrd. Euro). Die umsatzstärkste Dax-Aktie des Xetra-Handels war SAP mit 15,8 Mrd. Euro, im MDax Commerzbank mit 1,8 Mrd. Euro. Unter den SDax-Titeln hatte die Aktie des Kochboxenversenders Hellofresh mit 570 Millionen Aktien die Nase vorn. ETF-Bestmarke in Stuttgart Der Umsatz der Börse Stuttgart belief sich im März auf rund 15 Mrd. Euro und erreichte damit das höchste Niveau seit dem Oktober 2008, dem Monat nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers. Im Vergleich zum März 2019 bedeutete das eine Steigerung um 169 %. “An besonders handelsintensiven Tagen im März wurden über alle Anlageklassen hinweg mehr als 80 000 Orders ausgeführt, mehr als viermal so viele wie im Vorjahresdurchschnitt”, so der Marktbetreiber. Das Volumen der verbrieften Derivate erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 153 % auf 5,9 Mrd. Euro und damit auf den höchsten Stand seit dem August 2011. Mit einem Plus von 247 % auf 4,3 Mrd. Euro legten in dem Segment vor allem die Hebelprodukte zu. Noch stärker entwickelte sich allerdings der ETF-Handel mit einer Steigerung um 339 % auf rekordhohe 3,7 Mrd. Euro. Im Aktienhandel stellte die Börse Stuttgart mit einem Plus von 163 % auf 3,4 Mrd. Euro ebenfalls einen Rekord auf.